Zum Entdecken an sich:
Voraussetzung für das Entdecken ist die Unkenntnis.
Insofern kann jeder alles entdecken solange er/sie zuvor nichts davon wusste.
Zum Entdecker Amerikas:
Aus europäischer Sicht ist Christoph Columbus der Entdecker.
Insofern als mit seiner Entdeckung die Unkenntnis von Amerika in Europa (aber auch die Unkenntnis der Amerikaner von Europa) ein Ende hatte.
Weltweit hat dies Bedeutung weil damit der Kolonialismus einsetzt und ein neues Zeitalter, die Neuzeit beginnt.
Danke @blu_frisbee für den Link. (Das ist mal eine sehr gut recherchierte Wikipedia Seite)
Was dort aber fehlt ist folgendes:
Zur Neuzeit gehört auch "die Entdeckung der Perspektive"
Die bildgebende Kunst im Mittelalter hatte keine Darstellung der Räumlichkeit. Wichtiger als die räumliche Zuordnung war den Künstlern und ihren Auftraggebern die Darstellung der gesellschaftlichen Ordnung. Die wichtigste Person steht im Mittelpunkt und ist auch größer als die Randfiguren drum herum.
Das jeweilige Weltbild das gezeichnet wird, hat sehr wenig mit geographischen Vorstellungen zu tun. Wichtiger war es ein Bild zu zeichnen in dem sich die Menschen in ihrer Zeit orientieren konnten und auch sollten. Die mittelalterliche Ständegesellschaft braucht keine Perspektive. Die Verhältnisse waren fix und wer über den Rand dieser gesellschaftlichen Ordnung ging, fiel ins Bodenlose.
Bei einem Weltbild geht es selten um richtig oder falsch, flach oder kugelig. Es geht um Macht und die Weltordnung. Denn die Welt ändert ja nicht ihre physische Beschaffenheit nur weil wir uns ein anderes Bild von ihr machen.
Wir haben in 15 Jahr. eine Machtverschiebung von Kirche und Adel zu reichen Kaufläuten und den Kapitalmärkten (Börse). Auch verliert die katholische Kirche mit Entstehung des Protestantismus ihr Wahrheitsmonopol.
Nachgewiesener Weise wussten auch die Päpste, dass die Welt eine Kugel ist. Sonst hätte der Borgiapapst nicht schon 1494 die Welt zwischen Spanien und Portugal entlang eines Längengrads aufteilen können. https://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Tordesillas
Das Entdecken, Vermessen und Ordnen dient meist nur der Inbesitznahme.
in dieser Hinsicht unterscheiden sich wissenschaftliche Bestrebungen kaum von religiös motivierten Weltsichten.
Interessant ist hier dann auch die Entstehung des "Mythos von der Flacherde" die es bis in die Schulbücher geschafft hat. Die Menschheit war nie so dumm die Erde geographisch für flach zu halten. Aber aus evangelikaler Sicht ist es von Vorteil die Menschheit vor Kalvin für dumm und wissenschaftsfeindlich zu erklären und damit ihren alleinigen Machtanspruch auf die richtige Sichtweise der Welt zu erklären.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.08.2020 14:40).