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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Derivate sind keine Wetten

Die Dinger haben durchaus auch einen hohen Sinn im Bereich der Risikobegrenzung.

Ein kleines Beispiel:

Das Land X verleiht Geld für einen Zinssatz von 5%, um z.B. Projekte in der Wirtschaft zu fördern. Die Laufzeit des Kredites 10 Jahre.
Das Land kann sich aber nur Geld mit variablen Zinssatz leihen. Der liegt bei 1% bei einer Laufzeit von 5 Jahren. Das Land muss also nach 5 Jahren den Kredit refinanzieren.
Liegt der Zinssatz dann allerdings über den 5%, macht das Land bei dem Kredit Verluste.
Mit einem Derivat kann sich das Land aber den Zinssatz von 4% in 5 Jahren sichern und zahlt dafür Geld. Das ist ordentliches Wirtschaften.
Wenn nun der Zinssatz aber nicht auf über 4% steigt, ist das Geld für die Derivate halt umsonst ausgegeben worden.

Wer darüber nölt, der kann genauso gut auch alle privaten Versicherungen abschaffen, denn für die hat man ja im Gutfall ebenfalls das Geld zum Fenster hinausgeworfen.

Also: Ohne Umfeldinformationen lassen sich die Derivatskäufe nicht beurteilen.
Von der ganzen Zockerei haben die Politker relativ wenig: Das Geld verbleibt im Gutfall ja in der Staatskasse oder wird gar erst nach einem Regierungswechsel fällig.

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