cogito schrieb am 12.12.2020 12:13:
Die Erwartungshaltung mancher Patienten ist sehr hoch. Nur der Arzt, der etwas verschreibt, ist ein guter Arzt. Ratschläge wie bewegen Sie sich mehr, trinken Sie weniger Alkohol, hören Sie mit dem Rauchen auf, ernähren Sie sich gesünder etc. werdn nicht gern gehört. Man will so weiterleben wie bisher, die Pille solls bringen....
Dazu eine wahre Begebenheit: Ich war lange Apotheker. Ein Mann kam in meine Apotheke und verlangte ein Mittel zum Muntermachen. Er habe lange mit Freunden gefeiert und auch getrunken. Jetzt müsse er aber mit dem Auto nach Wiesbaden fahren und brauche etwas gegen die Müdigkeit. Ich weigerte mich, ihm etwas zu verkaufen und riet ihm, doch den Zug zu nehmen, von Köln nach Wiebaden sei das doch kein Problem. Der Mann starrte mich entgeistert an, sagte kein Wort und verließ die Apotheke. Dies ist natürlich ein Extrembeispiel, aber so denken gar nicht wenige Leute. Wozu steht der in seinem Laden und verkauft mir nichts?
Tja, seit Jahren "predigt" das Werbefernsehen, daß man sich nur schnell eine Pille "reinpfeifen" muß - und alles ist gut!
Die Nachfolger der "Dichter und Denker" haben den Mutationsprozeß bereits zu 98% umgesetzt! Quellen: Destatis und GfK;-)
Ich persönlich dichte kaum und denke nicht übermäßig viel - aber ich schaue oder höre mir niemals Werbung an!
--> deswegen weiß ich nicht einmal, welche Pillen für mich "in Frage kommen" würden...