Chinas Erfolg ist m.E. auch darauf zurückzuführen, dass sie sich für eine Mischwirtschaft entschieden haben. Diese Wirtschaftsform enthält sowohl marktwirtschaftliche Elemente als auch staatliche Planung. Der sowjetische Ostblock hatte sich für eine rein staatlich gelenkte Planwirtschaft entschieden und ist daran gescheitert. Der Westen hat im Zuge der Neoliberalisierung darauf gesetzt, dass "der Markt alles regelt" und jegliche staatliche Lenkung und Kontrolle verabscheut wie der Teufel das Weihwasser. Das hat ironischerweise den Aufstieg Chinas erst ermöglicht, weil die kapitalstarken westlichen Konzerne natürlich gerne dort produziert haben, wo es am günstigsten war und ihre Produktion daher weitgehend nach Ostasien verlagert haben. Gleichzeitig hat die chinesische Regierung weiterhin die Kontrolle über den eigenen Wirtschaftsraum ausgeübt - u.a. dank verpflichtendem Technologietransfer und der klugen Ansiedlung kompletter Produktionsketten in den Sonderwirtschaftszonen ist man daher jetzt in vielen Bereichen wesentlich autonomer als der Westen. Das alles war ohne staatliche Lenkung so nicht möglich gewesen.
Fazit: Reine Lehren sind eben zum Scheitern verurteilt. Das gilt für den westlichen Ultra-Wirtschaftsliberalismus ("der Markt regelt alles") ebenso wie die prinzipienreiterische Sowjetwirtschaft ("der Staat regelt alles"). Die Chinesen haben einen ideologiefreien, pragmatischen Ansatz gefunden, der markt- und staatswirtschaftliche Elemente kombiniert. Diese Mischwirtschaft ist der Schlüssel zum Erfolg, und das ist auch der Grund dafür, warum die westlichen Versuche, Chinas Wirtschaft zu ruinieren, wohl zum Scheitern verurteilt sind.
Anstatt zu versuchen, andere zu ruinieren, sollten wir uns daher lieber darum kümmern, unsere eigene Wirtschaft auf Vordermann zu bringen und dringend diesem zerstörerischen Neoliberalismus-Unfug abschwören.