Zweckpessimist schrieb am 3. Februar 2016 17:30
> Er wäre sehr dämlich. Die Zeit der Eroberungen ist vorbei. Vor die
> Wahl gestellt, mit Europa zu handeln und friedlich zu kooperieren
> oder es zu erobern und dafür und für die anschließende Eroberung viel
> Geld auszugeben, was wird ein rationaler Staatsmann wohl tun?
Sind vorbei?? Mal in letzter Zeit mit dem Weltgeschehen beschäftigt?
Überall wird gekämpft und es geht (wie immer) um Macht und Einfluss.
Russland vs. Ukraine, IS gegen alle, Türken gegen Kurden, Iran gegen
Araber bzw. Schiiten gegen Sunniten, Taliban gegen die Regierung,
BokoHaram gegen die Bevölkerung etc. etc.
Und was ein "rationaler" Staatsmann tut, ist nicht immer so genau zu
sagen. Rein ökonomisch gesehen, hast du wahrscheinlich recht, aber
ein Staatsmann denkt nicht unbedingt nur ökonomisch. Persönlich
gesehen, ist Machterhalt wohl eines der wichtigsten Ziele und
persönlicher Wohlstand und da sind korrupte Eliten, Großmachtsgehabe
etc. häufig effizienter als Wirtschaft. Russland geht es
wirtschaftlich nicht sonderlich gut, trotzdem hat Putin ziemlich gute
Werte. Deutschland geht es hingegen verdammt gut und trotzdem sind
viel unzufrieden wie nie. Was ist da "rational" aus Sicht eines
Staatsoberhaupts? Eroberungen sind vielen mehr wert. Damit wurden
quasi alle Weltreiche am Laufen gehalten.
> Was hat Europa, das Russland bräuchte: Land und Ressourcen ganz
> sicher nicht. Gut ausgebildete Menschen, Technologie, Expertise und
> Kapital, das benötigt Russland von Europa, und das bekommt es
> einfacher auf friedlichem Wege.
Ja, eigentlich. Warum gibt Putin dann nicht einfach die Krim auf oder
warum hat der Iran so lange an seinem Atomprogramm festgehalten?
Ökonomie ist halt nicht alles.
> Schau dich einfach in Deutschland um und erinnere dich daran, welche
> Besatzer freiwillig abgezogen sind und welche nicht.
Die Westmächte haben Deutschland seine Souveränität recht früh zurück
gegeben, während die Russen die DDR erst 89 frei gegeben haben. Mag
sein, dass es noch einige MIlitärbasen gab, aber die haben den
entsprechenden Gebieten ordentlich Einnahmen gebracht. Glaub mir mal,
die entsprechenden Bürgermeister haben geweint, wenn eine der Basen
geschlossen worden ist.
> Er wäre sehr dämlich. Die Zeit der Eroberungen ist vorbei. Vor die
> Wahl gestellt, mit Europa zu handeln und friedlich zu kooperieren
> oder es zu erobern und dafür und für die anschließende Eroberung viel
> Geld auszugeben, was wird ein rationaler Staatsmann wohl tun?
Sind vorbei?? Mal in letzter Zeit mit dem Weltgeschehen beschäftigt?
Überall wird gekämpft und es geht (wie immer) um Macht und Einfluss.
Russland vs. Ukraine, IS gegen alle, Türken gegen Kurden, Iran gegen
Araber bzw. Schiiten gegen Sunniten, Taliban gegen die Regierung,
BokoHaram gegen die Bevölkerung etc. etc.
Und was ein "rationaler" Staatsmann tut, ist nicht immer so genau zu
sagen. Rein ökonomisch gesehen, hast du wahrscheinlich recht, aber
ein Staatsmann denkt nicht unbedingt nur ökonomisch. Persönlich
gesehen, ist Machterhalt wohl eines der wichtigsten Ziele und
persönlicher Wohlstand und da sind korrupte Eliten, Großmachtsgehabe
etc. häufig effizienter als Wirtschaft. Russland geht es
wirtschaftlich nicht sonderlich gut, trotzdem hat Putin ziemlich gute
Werte. Deutschland geht es hingegen verdammt gut und trotzdem sind
viel unzufrieden wie nie. Was ist da "rational" aus Sicht eines
Staatsoberhaupts? Eroberungen sind vielen mehr wert. Damit wurden
quasi alle Weltreiche am Laufen gehalten.
> Was hat Europa, das Russland bräuchte: Land und Ressourcen ganz
> sicher nicht. Gut ausgebildete Menschen, Technologie, Expertise und
> Kapital, das benötigt Russland von Europa, und das bekommt es
> einfacher auf friedlichem Wege.
Ja, eigentlich. Warum gibt Putin dann nicht einfach die Krim auf oder
warum hat der Iran so lange an seinem Atomprogramm festgehalten?
Ökonomie ist halt nicht alles.
> Schau dich einfach in Deutschland um und erinnere dich daran, welche
> Besatzer freiwillig abgezogen sind und welche nicht.
Die Westmächte haben Deutschland seine Souveränität recht früh zurück
gegeben, während die Russen die DDR erst 89 frei gegeben haben. Mag
sein, dass es noch einige MIlitärbasen gab, aber die haben den
entsprechenden Gebieten ordentlich Einnahmen gebracht. Glaub mir mal,
die entsprechenden Bürgermeister haben geweint, wenn eine der Basen
geschlossen worden ist.