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  • ADie

mehr als 1000 Beiträge seit 09.05.2001

Re: Gorbatschow wollte keinen russisch-revanchistischen Mafiastaat

hdwinkel schrieb am 21.01.2024 09:52:

Dass Sie andere Wertungen der politischen Ereignisse der letzten 3 Jahrzehnte als Propagandamärchen abtun,

beruht auf umfangreichem Studieren von Quellen aus Geschichtswissenschaft und von qualifizierten Osteuropaexperten.

Diese russichen Erzählungen wie sie hier immer wieder notorisch-autistisch vorgetragen werden, sind ein zusammengepicktes Sammelsurium von Halbwahrheiten und Lügen, das keiner quellenbasierten Überprüfung standhält.

Die Möchtegern-Historiker um Putin und Patruschew haben aus nachvollziehbaren Gründen die russischen Archive wieder geschlossen und unter ihre Kontrolle genommen, damit sie weiter solche eigennützigen Unsinn wie z.B. das heri verbreiten können:

https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/wissen/geschichte/id_100321360/lenin-feiert-100-todestag-wladimir-putin-betreibt-ein-falsches-spiel-.html

Auf der einen Seite der demokratische und fortschrittsgetriebene Westen und auf der anderen Seite der Mafiastaat, wenn nicht sogar die faschistische Diktatur in Russland.

Das stammt jetzt von dir, aber da ist mehr als ein Körnchen Wahrheit dran.

Vor Allem beruhen die westlichen Allianzen auf der Selbstbestimmung der Völker (weswegen es z.B. keinen Warschauer Pakt mehr aber sehr wohl noch eine NATO gibt), während Russland um mehr als ein Jahhundert zurückgefallen ist, wo man noch brutale imperialistische Kriege führte, um seine Territorialinteressen durchzusetzen.

- Die Veröffentlichungen Robert McNamaras, einschließlich der Warnung vor einem Übertreten roter Linien Moskaus waren bereits 1997, also Jahre vor Putin.

McNamara hat aus anderen Gründen, die längst entfallen sind, vor der Integration der osteuropäischen Staaten gewarnt. Die "roten Linien" sind dagegen eine Erfindung der Russen und sogenannter Sicherheitsexperten, die in deren Interesse agieren.

- Die Balten haben ihre russische Minderheit eben gerade nicht eingeladen, den eigenen Staat mit aufzubauen,

Doch das haben sie sehr wohl. Als Voraussetzung für den Erwerb der entsprechenden Staatsbürgerschaften gilt allerdings mit graduellen Unterschieden der Nachweis über Mindestkenntnisse der Landessprache. Nur wer dazu unwillig ist, muss sich anders orientieren.

sondern haben diese als Eroberer betrachtet.

Nein, als Werkzeug Stalins und der Sowjetunion, das neben den Massendeportationen dazu diente, diese Nationen zu zerschlagen.

Das entspricht in etwa ziemlich genau dem Menschenbild der AfD, die türkischstämmige Deutsche eben gerade nicht als Deutsche versteht.

Das ist jetzt kompletter Blödsinn. Bei der AfD werden Ansichten vorgetragen, Menschen mit Migrationshintergrund zu deportieren, selbst wenn sie die deutsche Sprache sprechen und die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen.

- Die Ereignisse in Moldau und Georgien

gehen Russland im Grunde genommen einen feuchten Kehricht an, werden aber von Russland systematisch dafür ausgebeutet, die ehemelige Dominanz in diesen Gebieten wieder herstellen zu wollen.

- Die westliche Interpretation, dass der Ukrainekrieg ein Krieg der Freiheit gegen die Unfreiheit ist, berührt nur einen eher nachgelagerten Aspekt. Der Maidan wurde nämlich anfangs auch von den östlichen Landesteilen unterstützt. Das hörte schlagartig auf, als Bandera-Leute mit an die Macht gelangten.

Da ist sie wieder, die russische Propaganda: Die rechtsradikalen Kräfte in der Ukraine sind eine kleine Minderheit gewesen und schon kurze Zeit später von der Machtausübung entfernt worden. Ihre Projekte sind schon längst auf dem Müllhaufen gelandet, werden aber weiter notorisch als Vorwand für den russischen imperialistischen Krieg genutzt.

Dein Link auf damals ist eine uralte Kamelle!

Verwaltungsgrenzen zwar völkerrechtlich geklärt wurden, aber offensichtlich nicht im Einklang mit den Interessen der Beteiligten.

Die "russische Lösung" ist allerdings noch weit weniger im Einklang mit den Interessen der Beteiligten, nicht einmal mit denen der Kollaborateure, die auf den gewaltsam okkupierten Gebietn verblieben sind.

noch besteht in Russland die Absicht, seinen Nationalitätenkonflikt in Polen oder Deutschland auszutragen.

Wie naiv! Es handelt sich nicht um einen Nationalitätenkonflikt, sondern um den kriegerischen Versuch des Rollback zu einer neuen Dominanz Russlands über Europa.

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