https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61766/lohnentwicklung/
Einfach mal die Reallohnentwicklung anschauen. Nominal sind die Löhne hübsch gestiegen, während sich die Kaufkraft kaum verändert hat seit Anfang der 90er Jahre. Problematisch ist auch, dass die tatsächliche Inflation dank geschickter Zusammensetzung und Gewichtung des "Warenkorbs", auf Basis dessen die Berechnung der Inflation erfolgt, versteckt wird und die Inflation ja in die Betrachtung des Reallohns mit einfließt. Die reale Inflation in den USA und in der EU dürfte schon längst zweistellig sein, auch wenn uns da etwas anderes erzählt wird.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/70265/umfrage/haeuserpreisindex-in-deutschland-seit-2000/
Zusammen mit dem Reallohn dann mal die Preisentwicklung von Immobilien betrachten und auch sich in Erinnerung rufen, dass es vor gar nicht vielen Jahrzehnten möglich war, dass in einer Familie ein Arbeitnehmer die Kohle reingebracht hat und es häufig für eine bezahlte Wohnung oder ein Haus gereicht hat.
Hohe Energiekosten, teilweise schlechte Produkt-/Warenverfügbarkeit, eine real bereits zweistellige Inflation, eine sich eintrübende Konjunktur, weiterhin steigende Immobilien- und Mietkosten und ein fallender Eurokurs bei fortgesetzter Untätigkeit der EZB sind die Zutaten, welche die nächsten Jahre in der EU prägen werden und für ein breites Abrutschen der Mittelschichten nicht nur in Deutschland sorgen werden.
Ein viel größeres Problem als die Kosten fürs Heizen nicht mehr tragen zu können wird übrigens das Umkippen der Industrie in den EU Ländern sein, sofern das Energieversorgungsproblem nicht gelöst wird. Auch gibt es keinen "Weg zurück", denn Gas aus Russland zum "Bruderpreis" wird die EU nie mehr bekommen, heißt, diesen Kostenvorteil den Industrien in der EU hatten, den haben wir auf Dauer verspielt und ein mögliches "Haus Europa" wird keine Realität mehr werden.
Was bleibt sind trübe Aussichten. Außer man hat vor ein paar Jahrzehnten angefangen, Aktien zu kaufen, denn da hängt die ganze Kohle drin, die jetzt an allen Ecken und Enden fehlt und das ganze Geld, welches von der FED und der EZB aus dem Nichts erzeugt wurde hat maßgeblich auch dazu beigetragen, dass, weil Geld muss immer irgendwo hin, die Preise für Immobilien so durch die Decke geschossen sind.
Politik für die Wenigen. Die Unterschicht war eh schon jedem immer gleichgültig und jetzt geht es eben an die Mittelschicht. Verteilen von unten nach ganz oben. Bleibt nur noch die Frage, wer künftig dann Konsumgüter/Produkte und Dienstleistungen kaufen soll, wenn die Mittelschicht auch noch abgerutscht ist.