Auch 200,- Euro je kWh Speicherkapazität sind "zu teuer".
Kurze Rechnung: Ein LiFePO4-Akku ist auch bei schonender Betriebsweise nach spätestens 12 Jahren durch - die Austauschrate liegt also bei 8%. Jedes Jahr müssen also 8% der installierten Akkukapazität ausgetauscht werden.
Ich rechne konservativ mit einem Dunkelflautenspeicher von 24 Stunden. Im Mittel bedarf Deutschland (84M Einwohner) 70GW reine elektrische Leistung, je Person also rund 830W. Da sind Industriestrom, Elektromobilität (Züge, U-Bahnen, Straßenbahnen, E-KFZ) usw mit drin. Mein vierköpfiger Haushalt hat einen Jahresbedarf (ohne Heizung, die basiert auf Gas) von ca. 3300kWh, also etwa 100W pro Person. Das mal im Vorfeld.
Aber ich kann nicht mit meinem persönlichen Bedarf rechnen, sondern MUSS den statistischen Wert von 830W/pro Person bzw. 70GW insgesamt annehmen. Den rechne ich nach der LiFePO4-Speicherformel mal 1,2 und dann x 24 Stunden. Das sind dann etwa 2 Terrawattstunden.
Kostet da eine Kilowattstunde 200 Euro, sind das dann halt immernoch 400 Milliarden Euro für diesen Speicher. Die Austauschrate liegt bei 8%, damit sind jedes Jahr rund 32 Milliarden Euro Wartungskosten anzusetzen. Würde der Speicher im Mittel rund 25% des Energiebedarfs auf's Jahr hin decken, dann sind das etwa 0,25x70GWx24hx365t = 153TWh. Die teilen wir durch 40 Milliarden Wartungskosten, da komme ich auf 21 Cent je Kilowattstunden.
Vielleicht habe ich mich ja irgendwo verrechnet. Das kann ich nicht ausschließen. Aber wenn mich der 24-Stunden-Dunkelflautenspeicher 21 Cent je Kilowattstunde kostet, ist das schlichtweg zu teuer. ICH will das nicht bezahlen.
Damit wir über wirtschaftliche Speicher reden, muss die Kilowattstunde Speicherkapazität eher auf's Jahr gerechnet bei ca. 2 Cent liegen. Dann kostet, die gleiche Austauschrate und Gesamtkapazität vorausgesetzt, aber die Kilowattstunde Akkukapazität nicht mehr 200,- Euro, sondern eher bei 20,- Euro.
PS: eine Kilowattstunde LiFePO4-Akku wiegt 10 Kilo. Davon ist ein großer Teil Akkugewicht, nur ein kleiner Bruchteil entfällt auf die Elektronik. Es werden Seltenerden, Lithium und andere teils knappe Ressourcen benötigt. So wiegt also ein 1MWh-Akku schonmal 10 Tonnen. 10 Kilotonnen entfallen auf einen Akku mit 1GWh-Kapazität. Und sollten wir auf die Idee kommen, irgendwo einen Akku mit 1TWh Kapazität hinzustellen, sind das 10 Megatonnen bzw. 10.000 Kilotonnen.
Hast du eine Ahnung, welchen Ressourcenaufwand das dann bedeutet nach der Erstanschaffung und dann Jahr für Jahr für Jahr.
Es sind nicht nur Kosten. Mein Name ist Programm: auf Akkus basierende Speichersysteme sind umweltschädlich ohne Ende. Das ist ungefähr auf dem Niveau von Braunkohletagebauen, was die Zerstörung betrifft. Der einzige "Vorteil" ist, dass wir für Kobalt, Seltenerden und Lithium keine Lausitz wegbaggern, sondern irgendwo in Afrika oder Südamerika, schön unsichtbar für uns, Löcher graben lassen. Aber natürlich sind Umweltschäden, die wegen unserer Politik anderswo in der Welt verursacht werden, trotzdem in unserer Verantwortung zu betrachten ...
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.12.2023 16:32).