das Buch von Max Weber "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus" Verlag Anaconda, sollte man als Basiswissen dazu unbedingt gelesen haben. Das Buch ist von 1905 und in der Sprache seiner Zeit geschrieben. Aber er leitet hier mit ausreichenden Quellen, Zitaten, Verweisen (166 Seiten Text und 130 Seiten Quellen) wissenschaftlich ab wie der angelsächsiche und insbesondere US-Kapitalismus solche Kraft entwickeln konnte. Dafür gibt es tiefe religiöse Gründe die mit der "Mayflower" in die neue Welt Amerika kam. Auf S. 38 - 40 das Zitat von Benjamin Franklin zur Funktion von Geld, Zeit und Kredit zur Grundlage von Reichtumsbildung ist allein schon lesenswert. Dann legt Weber auch die Verbindung zum Puritanismus gut dar. Weber legt auch dar warum der Calvinismus in Westeuropa bekämpft wurde und in Amerika aufblühen konnte. Dort wurde er quasi zur Staatsreligion. Hier sind auch die gesellschaftliche Folgen wie zunehmende Einsamkeit erläutert (als logische Folge des Systems). "Rastlose Berufsarbeit" (S. 97) als selbstgewisse heilige Pflicht. "Stahlharte puritanische Kaufleute" werden durch die Praxis der calvinistischen Seelsorge hervorgebracht. "Gott hilft dem der sich selber hilft."(S. 100). Die "Presbyterianer als Eckstein der reformierten Lehre, ebenso die Baptistische Lehre. (S. 110) sind vom Calvinismus abgeleitet. "Zeitvergeudung" als die schwerste aller Sünden (S. 141). Nur durch HANDELN WIRD GOTTES RUHM VERMEHRT: AUSRUHEN AUF SEINEN BESITZ IST VERWERFLICH (S. 141).
Wenn man so will eine Art fundamentalistische staatsreligöse Grundlage des Kapitalismus der westlichen Staaten angelsächsischer prägung. Weber weist auch daraufhin dass in Deutschland damals im protestantischen Norden mehr Industrie und Entwicklung vorhanden war als im katholischen Süden. Denn der Calvinismus leitete sich von Luther ab, aber Calvin legte dessen lehre ganz anders aus.
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