Ansicht umschalten
Avatar von Artur_B
  • Artur_B

mehr als 1000 Beiträge seit 09.09.2004

Die Diener des Volkes

waren also nicht damit einverstanden, dass Denissowa pausenlos Falschmeldungen von sich gab. Jetzt, wo sie in der Kritik steht, müsste sie die Belege für ihre Aussagen präsentieren. Die aber hat sie nicht, sie hat all das einfach erfunden. Kann man als bewiesen betrachten.

Nun hat Selenskij im Wahlkampf versprochen, den Konflikt friedlich und im Sinne eines Ausgleichs zu beenden. Man kann also annehmen, dass die Abgeordneten seiner Partei zu den Vernünftigen und Friedfertigen zu rechnen sind. Dass ihr Präsident die Erwartungen nicht erfüllte, dafür können sie nichts.

Beziehungsweise, etwas genauer: Selenskij war durchaus auf dem richtigen Weg und wollte das Minsker Abkommen unterschreiben. Dann aber musste er lernen, wer in der Ukraine das Sagen hat. Er mit seinen 72 Prozent Stimmanteilen jedenfalls nicht. Er knickte dann ein. Er hätte aber auch Rabatz machen und die Dinge an die Öffentlichkeit bringen können. Die Partei sollte sich schon überlegen, ob der Komiker der richtige Parteichef ist.

Jetzt zur Volksfront, welche von der Denissowa mitgegründet wurde. Diese ist die Putschpartei im eigentlichen Sinne und wurde im März 2014 als solche gegründet. Ihr Chef Jazeniuk war der Wunschkandidat der USA, wie man aus dem Nuland-Mitschnitt weiß. Als solcher hatte er die Westpresse geschlossen hinter sich und die Volksfront wurde stärkste Partei. Jazeniuk war eigentlich immer nur eine Witzfigur und verschwand 2016 von der Bildfläche. Aber seine Mitkämpfer sind von anderem Kaliber. Zitat aus Wikipedia:

Vorsitzender und Spitzenkandidat bei der Parlamentswahl in der Ukraine 2014 war Jazenjuk, Turtschynow kandidierte auf Platz drei. Den zweiten Listenplatz nahm Tetjana Tschornowol ein. Auf Platz vier folgte Andrij Parubij, den fünften Listenplatz hatte der Oberst und Bataillonskommandeur Andrij Teteruk inne. Auf dem sechsten Rang kandidierte Arsen Awakow. Auf den Plätzen sieben bis neun folgten Wiktorija Sjumar, Wjatscheslaw Kyrylenko und Lilija Hrynewytsch. Platz zehn der Liste besetzte der ukrainische Major und Bataillonskommandeur Jurij Beresa, den elften Listenplatz hatte Pawlo Petrenko inne und auf Platz zwölf war Serhij Paschynskyj, der vom 5. März bis 10. Juni 2014 Leiter des Präsidialamt der Ukraine war.

Die harten Hunde der ATO in trauter Eintracht. Die "Anti-Terror-Operation" war das gewaltsame Vorgehen gegen den Anti-Maidan, der mit dem Staatstreich nicht einverstanden war. Parubij war Oberbefehlshaber aller bewaffneten Kräfte. Er ist mit Sicherheit der Befehlsgeber der Maidanschüsse. Dann den ewigen Innenminister Awakow, den Paten aller Nazibataillone, der nie etwas gegen deren Gewaltmonopol unternahm. Sowie die Bataillonskommandeure selbst.

Die Wähler honorierten das nicht: sie lehnten all das ab, die Volksfront ist mittlerweile völlig bedeutungslos und trat zur Wahl im Jahr 2019 nicht mehr an. Um so erstaunlicher, dass ihre Protagonisten das unbeschadet überlebt haben. Und bis vor Kurzem die "Menschenrechtsbeauftragte" stellten.

Da, während der ATO gab es genau diese Vorkommnisse, die sie jetzt den Russen unterstellt. Dokumentiert von Amnesty und HRW. Das aber war für Denissowa nie ein Thema. Genau deswegen saß sie ja auf diesem Platz.

Gruß Artur

Bewerten
- +
Ansicht umschalten