Karsten W. schrieb am 3. Februar 2005 18:11
> Also sowas läßt sich doch hervorragend überprüfen:
>
> Zuerst wählt man einen (oder mehrere) gute Homöopathen und ein
> einheitliches Krankheitsbild aus. Dann schickt man eine hinreichend
> große Zahl von Patienten zu denen. Allerdings bekommen nur 50% der
> Patienten tatsächlich das verschriebene Mittel, die andern 50% ein
> identisch aussehendes Plazebo. Wichtig ist, daß weder Patient noch
> Homöopath wissen, wer Plazebo bekommt und wer das richtige Mittel.
> Nach einer vorher festgelegten Zeit befragt man Patienten,
> Homöopathen (und evtl. einen unabhängigen Beobachter) nach dem
> Therapieerfolg. Und erst DANACH vergleicht man deren Aussagen damit,
> ob der jeweilige Patient das Plazebo oder das Medikament bekommen
> hat.
>
> Das ist wirklich einfach, kostet halt so viel wie die Behandlung der
> Patienten eh kosten würde und wenn dabei ein signifikanter
> Unterschied zwischen homöopathie und Plazebo herauskommt, dann wäre
> das ein sehr spannendes und sowohl für die Homöopathie als auch für
> die 'Schulmedizin' ein wichtiges Ergebnis (daher ist es auch
> sinnvoll, die Ausführung des ganzen sowohl von Homöopathen,
> 'Schulmedizinern' und einem Notar überwachen zu lassen, damit sich
> dann später niemand hinstellt und von Betrug redet).
>
> Wichtig ist aber vor allem, daß niemand der behandelnden oder
> bewertenden Teilnehmer weiß, wer Plazebo oder Medikament bekommt. Das
> darf erst nach der abschließenden Bewertung des Therapieerfolgs
> bekannt sein.
>
> Bei dieser Versuchtsausführung können die Homöopathen sich aus ihrer
> gesammten Trickkiste bedienen und verschreiben, was sie wollen und
> trotzdem ist das ganze wissenschaftlich einwandfrei. Man testet damit
> ja nicht die Wirksamkeit esines Mittels, sondern die Wirksamheit des
> Verfahrens an sich.
JA! Gerne! Darauf lässt sich sicherlich jeder praktizierende
Homöopath ein. Allerdings wird es schwierig die Patienten mit einem
einheitlichen Krankheitsbild zu finden, denn seltenst ist das
Krankheitsbild gleich...Aber auch da ließe sich bestimmt eine
Regelung finden, z.B. der Homöopath behandelt ganz normal seine
Patienten, wird allerdings dabei permanent überwacht. Er bekommt dann
die Medikamente nur noch von dem Beobachter und dieser entscheidet,
welcher Fall in die Studie aufgenommen wird. Allerdings muss dann der
Beobachter nicht nur fachlich versiert, sondern auch noch neutral
sein. Das wird knifflig... :-(
[...]
> Ach ja, was ich mich zum Thema auch schon immer fragte:
>
> Woher weiß ein Homöopath eigentlich, daß er ein wirksames Mittel
> verschreibt? Da mit naturwissenschaftlichen Methoden nicht
> überprüfbar ist, ob es sich bei einer Hochpotenz um pures Wasser oder
> tatsächlich um ein korrekt zubereitetes Mittel handelt, wäre dem
> Mißbrauch durch den Hersteller doch Tür und Tor geöffnet. Anstatt
> z.B. 30 mal zu verdünnen und zu schütteln, könnte der ja viel Zeit
> und Geld sparen, wenn er einfach pures Wasser verkauft. Nachprüfen
> kann es ja eh niemand. Oder stellen alle seriösen H. ihre Mittel
> ausschließlich selbst her?
Die praktizierenden Homöopathen stellen normalerweise nicht die
Medikamente her. Sondern sie beziehen diese von einem Apotheker ihres
Vertrauens. Bei meinem Dozenten fällt sogar die DHU durch. Woran er
die Wirksamkeit merkt? Naja, daran dass ein Mittel nicht wirkt, wenn
es seines Wissens und Gewissens nach hätte wirken müssen. Ja ich
weiß, das ist ziemlich dünnes Eis, aber es ist leider so. Auf Anraten
meines Dozenten habe ich mir meine Globuli bei der
Fruchtmarktapotheke in Bingen bestellt und ich kann sagen: Die Dinger
wirken (sofern ich das Simlie gefunden habe).
Du hast damit einen sehr wunden Punkt getroffen! Das hat damals auch
schon Samuel Hahnemann erkannt und deshalb den Apothekern diverse
Vorschriften gemacht, wie diese bei der Herstellung der Globuli
vorzugehen hätten. Naja, erst hat er die andere Ärzte "angepisst",
dann auch noch die Apotheker. Kein Wunder, dass es für die
Homöopathie keine Lobby gibt.
> Gruß, Karsten.
Viele Grüße,
Hreidmar
P.S.: Ich möchte mich bei allen in diesem Thread vertretenen
Forumsmitgliedern bekanken! Endlich mal eine sachliche Diskussion.
Danke.
> Also sowas läßt sich doch hervorragend überprüfen:
>
> Zuerst wählt man einen (oder mehrere) gute Homöopathen und ein
> einheitliches Krankheitsbild aus. Dann schickt man eine hinreichend
> große Zahl von Patienten zu denen. Allerdings bekommen nur 50% der
> Patienten tatsächlich das verschriebene Mittel, die andern 50% ein
> identisch aussehendes Plazebo. Wichtig ist, daß weder Patient noch
> Homöopath wissen, wer Plazebo bekommt und wer das richtige Mittel.
> Nach einer vorher festgelegten Zeit befragt man Patienten,
> Homöopathen (und evtl. einen unabhängigen Beobachter) nach dem
> Therapieerfolg. Und erst DANACH vergleicht man deren Aussagen damit,
> ob der jeweilige Patient das Plazebo oder das Medikament bekommen
> hat.
>
> Das ist wirklich einfach, kostet halt so viel wie die Behandlung der
> Patienten eh kosten würde und wenn dabei ein signifikanter
> Unterschied zwischen homöopathie und Plazebo herauskommt, dann wäre
> das ein sehr spannendes und sowohl für die Homöopathie als auch für
> die 'Schulmedizin' ein wichtiges Ergebnis (daher ist es auch
> sinnvoll, die Ausführung des ganzen sowohl von Homöopathen,
> 'Schulmedizinern' und einem Notar überwachen zu lassen, damit sich
> dann später niemand hinstellt und von Betrug redet).
>
> Wichtig ist aber vor allem, daß niemand der behandelnden oder
> bewertenden Teilnehmer weiß, wer Plazebo oder Medikament bekommt. Das
> darf erst nach der abschließenden Bewertung des Therapieerfolgs
> bekannt sein.
>
> Bei dieser Versuchtsausführung können die Homöopathen sich aus ihrer
> gesammten Trickkiste bedienen und verschreiben, was sie wollen und
> trotzdem ist das ganze wissenschaftlich einwandfrei. Man testet damit
> ja nicht die Wirksamkeit esines Mittels, sondern die Wirksamheit des
> Verfahrens an sich.
JA! Gerne! Darauf lässt sich sicherlich jeder praktizierende
Homöopath ein. Allerdings wird es schwierig die Patienten mit einem
einheitlichen Krankheitsbild zu finden, denn seltenst ist das
Krankheitsbild gleich...Aber auch da ließe sich bestimmt eine
Regelung finden, z.B. der Homöopath behandelt ganz normal seine
Patienten, wird allerdings dabei permanent überwacht. Er bekommt dann
die Medikamente nur noch von dem Beobachter und dieser entscheidet,
welcher Fall in die Studie aufgenommen wird. Allerdings muss dann der
Beobachter nicht nur fachlich versiert, sondern auch noch neutral
sein. Das wird knifflig... :-(
[...]
> Ach ja, was ich mich zum Thema auch schon immer fragte:
>
> Woher weiß ein Homöopath eigentlich, daß er ein wirksames Mittel
> verschreibt? Da mit naturwissenschaftlichen Methoden nicht
> überprüfbar ist, ob es sich bei einer Hochpotenz um pures Wasser oder
> tatsächlich um ein korrekt zubereitetes Mittel handelt, wäre dem
> Mißbrauch durch den Hersteller doch Tür und Tor geöffnet. Anstatt
> z.B. 30 mal zu verdünnen und zu schütteln, könnte der ja viel Zeit
> und Geld sparen, wenn er einfach pures Wasser verkauft. Nachprüfen
> kann es ja eh niemand. Oder stellen alle seriösen H. ihre Mittel
> ausschließlich selbst her?
Die praktizierenden Homöopathen stellen normalerweise nicht die
Medikamente her. Sondern sie beziehen diese von einem Apotheker ihres
Vertrauens. Bei meinem Dozenten fällt sogar die DHU durch. Woran er
die Wirksamkeit merkt? Naja, daran dass ein Mittel nicht wirkt, wenn
es seines Wissens und Gewissens nach hätte wirken müssen. Ja ich
weiß, das ist ziemlich dünnes Eis, aber es ist leider so. Auf Anraten
meines Dozenten habe ich mir meine Globuli bei der
Fruchtmarktapotheke in Bingen bestellt und ich kann sagen: Die Dinger
wirken (sofern ich das Simlie gefunden habe).
Du hast damit einen sehr wunden Punkt getroffen! Das hat damals auch
schon Samuel Hahnemann erkannt und deshalb den Apothekern diverse
Vorschriften gemacht, wie diese bei der Herstellung der Globuli
vorzugehen hätten. Naja, erst hat er die andere Ärzte "angepisst",
dann auch noch die Apotheker. Kein Wunder, dass es für die
Homöopathie keine Lobby gibt.
> Gruß, Karsten.
Viele Grüße,
Hreidmar
P.S.: Ich möchte mich bei allen in diesem Thread vertretenen
Forumsmitgliedern bekanken! Endlich mal eine sachliche Diskussion.
Danke.