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  • Karsten W.

mehr als 1000 Beiträge seit 19.10.2000

Gleiches Recht für alle

Hreidmar schrieb am 3. Februar 2005 23:00

> Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer! Da es keine "Messgröße"
> gibt, können wir nur durch Anwendung die Gültigkeit des Prinzips
> prüfen.

Was aber recht einfach möglich ist, nämlich indem man Leute behandlt
und nachschaut, ob es funktioniert oder nicht. Und im ggs. z.B. zur
Akkupunktur ist es bei der H. recht einfach eine Kontrollgruppe zu
bilden - Plazebonadeln sind halt etwas schwieriger zu konstruieren.

> Dieses Manko gilt aber auch für viele allopathische
> Medikamente, die in einer Studie auf deren Wirksamkeit überprüft
> werden sollen.

Es geht aber hier um die H. Das in der Medizin allgemein geschummelt
wird, ist bekannt. Nur darf man auch da nicht aus Betrügereien auf
die funktionsweise der Methodik schließen. Man kann aber trotzdem
recht leicht im Doppelblindversuch zeigen, daß z.B. Aspirin klar
besser gegen Kopfschmerzen wirkt als ein Plazebo. mehr erwarte ich
von der H. auch nicht.

> Da stimme ich Dir absolut zu! Sicherlich ist bei der Anwendung der
> Homöopathie die Tür zum Missbrauch weit geöffnet. Aber das ist in der
> schulmedizinischen Versorgung nicht viel anders.

Wie gesagt: Erst mal sehen, ob die H. überhaupt funktioniert. Dann
kann man immer noch an den Details feilen. Selbst wenn die
'Schulmedizin' überhaupt nicht funktionieren würde (was sie ja
übrigends auch nicht tat - daher ist sie ja auch von der modernen,
wissenschaftlichen 'Hochschulmedizin' verdrängt wurden), wird dadurch
die H ja keinen Deut besser.

> ihrer Seite. Also ist die Homöpathie doch besser, weil wenigstens der
> Placebo wirkt? ;-) Sorry, aber das konnte ich mir gerade nicht
> verkneifen. ;-))

Plazebos wirken auch ziemlich gut in der 'Normalmedizin'.

> Ähem, die Einstufung der Homöopathie hängt allein vom Gesetzgeber ab.

Aber der sollte auch darauf achten, das kein Geld für Unfug
ausgegeben wird, oder? Wenn nun jedes obskure Verfahren bezahlt
würde, wo sollte man dann aufhören? Bachblüten? Auspendeln?
Handauflegen? Hat alles seine Anhänger, die von der Wirkung überzeugt
sind. Soll das nun alles von den Krankenkassen bezahlt werden? Dann
erfinde ich die Karstensche Mykobalancetheorie, mache erst ein große
Bimbamborum und danach den großen Reibach.

Also wie gesagt: Zeigt, daß H funktioniert, dann wird man über den
Rest reden können.

> ändern können. Ach ja, ich bin deshalb so pragmatisch bezüglich
> Beobachtung und der darauf folgenden Aufstellung einer Theorie, weil
> ich mich recht lange mit Quantenmechanik beschäftigen durfte. O-Ton
> meines Professors:"Man kann Quantenmechanik nicht verstehen, man kann
> sich höchsten daran gewöhnen." Alles klar? ;-)

Na ja, inwieweit QM etwas mit H. zu tun haben soll, ist mir zwar
nicht klar, aber die Heranziehung der QM für allerlei esoterische
Wirkprinzipien ist natürlich in gewissen Kreisen ein probates Mittel,
ihrem Erklärungsnotstand ein pseudo-wissenschaftlichen Aussehen zu
geben. Im ggs. zur H ist die QM ja immerhin experimentell
hervorragend verifiziert. Selbst Dinge, die die QM vorhergesagt und
die vorher niemand für möglich gehalten hätte, haben sich im
Experiment als real herausgestellt.

WENN die H sowas auch hinkriegt: Toll. Wenn nicht: Verschont uns
endlich mit dem Quatsch.

> Korrekt! Und genau das ist wieder ein Punkt, der die Homöopathie so
> schwer "fassbar" macht. Jeder Fall ist einzigartig!

Das gilt für die ganze Medizin. Manche Leute werden mit Medikament X
geheilt, andere sterben an den Nebenwirkungen und wieder andere
merken gar nichts. Bedenkt man die komplexität des menschlichen
Körpers, wundert mich das auch nicht sonderlich.

Aber das ist kein Hindernis, die Wirksamkeit von Medikamenten zu
testen. Es macht es aber unmöglich, nur Einzelfälle zu beobachten,
man braucht immer möglichst große Gruppen um die individuellen
Unterschiede 'herausrechnen'. In der H würde das exakt genauso
funktionieren.

> Mittel angesagt sein. Ob das immer durch den behandelnden Homöopathen
> gefunden wird? Darauf werde ich nicht wetten! Denn es gibt zuviele
> Scharlatane auf diesem Gebiet.

Solange es keinen Wirksamkeitsnachweis gibt, wird sich das auch nicht
ändern.

> Denn spätestens wenn wir Bedingungen zur Überprüfung der Homöopathie
> gefunden haben, werden viele Kritiker der Homöopathie aufschreien,
> dass diese Bedingungen niemals für allopathische Medikamente gegolten
> haben.

Wie gesagt: Man muß einfach dieselben Anforderungen an die H stellen
wie auch an die 'Normalmedizin'. Es geht ja nur um ein: Kann man
Menschen gesünder machen oder nicht. Wenn ja, dann man kann man das
statistisch erfassen, mit einer Kontrollgruppe vergleichen und
fertig. Da kann sich auch die H nicht rauswinden.

Gruß, Karsten.

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