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Re: ...Ofentyp. Umkehrbrandofen ist das Beste

joribo schrieb am 17.06.2023 09:06:

https://www.theseus.fi/bitstream/handle/10024/262479/Stokerikattila.pdf?sequence=2&isAllowed=y

Seite 3 Bild 1 der normale Ofen
Seite 4 Bild 2 der Umkehrbrandofen

gibts schon seit zig Jahren. Habe einen in D in den 80er Jahren gesehen.
Geht so, dass der Primärluft hat, die praktisch sowas wie einen Holzvergaser macht (wie die Autos um 1940 rum hintendrauf hatten), und dann das Holzgas mit einer Portion des bereits vergasten Materials gemischt verbrennt in Sekundärluft. Das brennende vergaste Holz ist ähnlich der Holzkohle die ohnehin sauber brennt, und Holzgas brennt selber auch sauber.
Resultat sind absolut minimale Feinstaubkonzentrationen und sauberst mögliche Abgase.

Da Feuer nie freiwillig nach unten brennt, ist da ein Ventilator der diese 2 Luftströme bereit stellt. Der Ofen braucht also etwas zuverlässigen Strom. Eine Elektronik mit Sensoren regelt das alles.

Eine Bekannte von mir hat sich das gerade installieren lassen, will mit Holz statt Öl heizen.
https://cerbos.ee/en/7-wood-gasification-boilers
Kam aus der Tschechei über Estland nach Finnland.

Ich sehe da jetzt ehrlich gesagt keinen so großen Unterschied zu z.B. einem normalen, gut gebauten, geschlossenen Ofen. Auch da hast du nämlich (wenn der Ofen richtig gebaut wurde...) sowohl Primärluft unten am Holz als auch vorgewärmte Sekundärluft/Oberluft in den oberen Brennraum. Und die Verbrennung findet nicht nur unten direkt am Holz statt, sondern vor allem oben im Brennraum, unterstützt durch die Oberluft. Zusätzlich kann man den Ofen noch Seitenluft (Tertiärluft) ziehen lassen um die Verbrennung im mittleren Bereich effizienter laufen zu lassen. Du hast da noch mal eine weitere Nachverbrennung dann, neben der im oberen Bereich der Brennkammer.

Der Grundofen kommt nebenbei sogar ganz ohne Primärluft aus, der hat in erster Linie Oberluft und eventuell noch Seitenluft. Und verbrennt das Holz wie von dir beschrieben - das Holz wird unten am Boden (auf der Asche liegend, als Isolation) vergast und vor allem im oberen Bereich dann vollständig verbrannt. Den Ventilator usw. braucht es nebenbei nicht - für die Frischluft sorgt ein passend dimensionierter Kamin und dessen Sog. Und das geht auch alles komplett ohne Elektronik.

BTW: Das Bild 1 auf Seite 3 zeigt nebenbei keinen Kaminofen, sondern eigentlich nur einen Kanonenofen, mit Luftzufuhr von unten durch den Rost. Öfen, die hierzulande oft schon gar nicht mehr genutzt werden dürfen in dieser Form.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (17.06.2023 10:42).

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