Ich sehe da jetzt ehrlich gesagt keinen so großen Unterschied zu z.B. einem normalen, gut gebauten, geschlossenen Ofen. Auch da hast du nämlich (wenn der Ofen richtig gebaut wurde...) sowohl Primärluft unten am Holz als auch vorgewärmte Sekundärluft/Oberluft in den oberen Brennraum. Und die Verbrennung findet nicht nur unten direkt am Holz statt, sondern vor allem oben im Brennraum, unterstützt durch die Oberluft.
Aber die Oberluft trifft bestenfalls auf noch "versehentlich" unverbrannte Bestandteile des Rauchgases aus der unteren Verbrennung. Ist da denn eine extra Luftzufuhr?
Ich habe einen Kachelofen mit Sommer-Winter-Klappe. Also Zug beim anheizen erst direkt in den Schornstein und danach einmal runter um die Ecken und dann wieder rauf. In diesen Kanälen sammelt sich erfreulicherweise viel feine Asche/Staub an, den ich dann regelmässig mit dem Staubsauger entferne. In dem Glauben dass der sonst wohl zum Schornstein rauskäme.
Meine Sekundärluft ist nicht geplant sondern nur zufällig dadurch dass die Ofenklappen vorne (mit Glasfenster) nicht dicht schliessen und es kommt dann die Primärluft von unten durch die einzige richtige Luftklappe durch den Rost ins Feuer. Und in das brennende Feuer dann die Luft aus der (absichtlich?) undichten Vorderklappe.
Zusätzlich kann man den Ofen noch Seitenluft (Tertiärluft) ziehen lassen um die Verbrennung im mittleren Bereich effizienter laufen zu lassen. Du hast da noch mal eine weitere Nachverbrennung dann, neben der im oberen Bereich der Brennkammer.
Das ist wohl was ich eben sekundär genannt hatte, aber mir scheint dass eine dritte Luftbeimengung die Rauchgase nur verdünnt, denn sie sind nicht mehr heiss genug um eine Oxydation zu machen. Man könnte ggfs ein Eisenrohr da einbauen was glühend heiss wird und dann heisse Luft beimengt an der richtigen Stelle, so heiss dass eine richtige Nachverbrennung entsteht.
Der Grundofen kommt nebenbei sogar ganz ohne Primärluft aus, der hat in erster Linie Oberluft und eventuell noch Seitenluft. Und verbrennt das Holz wie von dir beschrieben - das Holz wird unten am Boden (auf der Asche liegend, als Isolation) vergast und vor allem im oberen Bereich dann vollständig verbrannt. Den Ventilator usw. braucht es nebenbei nicht - für die Frischluft sorgt ein passend dimensionierter Kamin und dessen Sog. Und das geht auch alles komplett ohne Elektronik.
...auf der Asche liegend heisst aber dass der Ofen keinen Rost hat, sonst fällt die Asche ja durch. Könnte ich ausprobieren indem ich da ein Blech reinlege und dann die Primärluft durch eine leicht geöffnete Vorderklappe mache. Vermutlich kommt dann aber viel Abgas ins Zimmer. In der nächsten Heizperiode kann ich ja mal Versuche machen.
Einen Umkehrbrandofen habe ich in Planung, der nimmt 30kg Holz und brennt das in 2-3 h weg, dazu 1000l Wasserspeicher und Wasserkreislauf. Mit Excel berechnet kann ich damit im milden Winter einen Tag heizen, im Kernwinter muss ich 50kg pro Tag verheizen. Eine Heizperiode erfordert 5000kg Holz. Mein eigener Wald gibt mir ca 2000, den Rest muss ich zukaufen. Aber im Moment wohne ich da noch nicht permanent, ist in Renovierung. Süd-Ost-Finnland.