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  • Emrymer

mehr als 1000 Beiträge seit 28.08.2020

Die volle Dröhnung und die Lethargie

Ich kann garnicht in Worte fassen wie groß meine Verachtung für die Lethargie der heutigen Menschheit ist!!

Das ist leicht nachvollziehbar.

Aber wenn man sich mit Menschen aus der näheren Umgebung unterhält, wird man auch darauf stoßen, daß sie einfach von der "vollen Dröhnung", die sie ständig bekommen, benommen und erschöpft sind.
Der technische Fortschritt, so schön und nett er ist, verlangt permanent neue Anpassungen. Das alte, gerade kaputtgegangene Gerät hatte einen Schalter: an / aus. Das neue hat gar keinen, stattdessen eine glatte Fläche, auf der irgendwelche englischen Begriffe auftauchen...
Absprachen erfolgen nicht mehr von Person zu Person, sondern werden technisch übermittelt. Wenn es zu Schwierigkeiten kommt, ist niemand da, den man um Hilfe bitten könnte.
Der Arbeitgeber wird vermutlich bald in Insolvenz gehen. Das heißt, man muß sich mit dem derzeitigen Bewerbungswesen vertraut machen, Unterlagen zusammenstellen, Texte schreiben...
Sich mit Freunden treffen wird immer komplizierter. Der eine darf dies nicht essen, der andere will jenes nicht essen, gibt es überhaupt noch einen Ort, an dem jeder halbwegs zufriedengestellt wird?
Der Computer hat "Updates" bekommen, vertraute Funktionen sind verlorengegangen. Ob es einen Ersatz dafür gibt? Wie lange sollte man suchen, bevor man resigniert feststellt, daß die Antwort vermutlich "nein" lautet?
Es gibt wieder vier neue Baustellen auf dem Weg zur Arbeit. Ja, die Brücke war marode, an der Kreuzung hat der Unfall letztens schon üble Schäden hinterlassen, sicher sind die andern beiden auch gut begründbar, aber es sind eben vier Baustellen.

Und immer so weiter.

Kein einzelner Aspekt des Lebens stellt als solcher schon eine Überforderung dar. Aber alle zusammen überschreiten dann eben doch das Maß dessen, was man stemmen kann. Und dann muß man Prioritäten setzen.

Natürlich haben Sie recht, die Lethargie in manchen Bereichen ist verabscheuungswürdig und schlimm. Aber ich kann nicht behaupten, daß ich sie nicht auf der anderen Seite einfach auch verstehen könnte.

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