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  • TrajanGolo

201 Beiträge seit 11.12.2000

Re: Die Gasnetze werden..

Stimmy schrieb am 15.06.2023 14:43:

BoomtownRat schrieb am 15.06.2023 13:44:

sicher nicht stillgelegt, so man tatsächlich eine Wasserstoff Infrastruktur aufbauen will. Das Framing halte ich ebenfalls für Teil einer Kampagne...Sieht der Bundesverband Wärmepumpe etwa seine Felle davonschwimmen?

Wer weiß, ich finde die Idee auch unsinnig.
Nur mal für den Blick aufs Gesamte, ich weiß, ich bringe das nicht zum ersten Mal:
Man kann mit ca. 80% Wirkungsgrad per Elektrolyse aus erneuerbarem Strom Wasserstoff herstellen. Den kann man in unterirdischen Gasspeichern (naheliegenderweise den aktuellen Erdgasspeichern) für den Winter und für Dunkelflauten einspeichern. Und die Wasserstoff-Infrastruktur würde bedeuten, dass man den Wasserstoff über das Gasleitungsnetz zu den Haushalten bringt, wo sie ihn in ihrer Gasheizung verbrennen können.
Rechnet man fürs Speichern und Netzverluste nochmal etwas Wirkungsgrad weg, kommt man auf einem Gesamtwirkungsgrad in Richtung 50-70%: Aus 2 kWh EE wird 1 bis 1,4 kWh Heizwärme.
Verstromt man den Wasserstoff hingegen in GuD-Kraftwerken mit 60% Wirkungsgrad, landet man bei einem Gesamtwirkungsgrad (Elektrolyse => Speichern => Strom aus dem Kraftwerk) von ca. 40%. Klingt noch mieser. Nur kann man mit dem Strom eine Wärmepumpe betreiben, die selbst bei einer pessimistisch-realistischen Leistungszahl/Jahresarbeitszahl von 3 dafür sorgt, dass der (auf den eingesetzten EE-Strom bezogene) Gesamtwirkungsgrad bei 120% liegt. Aus 1 kWh eingesetztem Strom werden 1,2 kWh Wärme, statt 0,5-0,7 kWh bei der Wasserstoffheizung. Die Fernwärme, die das Kraftwerk auch produzieren kann, rechne ich mal nicht mit ein.
Man braucht also entscheidend weniger EE-Energieeinsatz, als wenn man den Speicher-Wasserstoff in Gasheizungen verbrennt.
Dass man sich das extra Wasserstoffnetz spart, ist ein positiver Nebeneffekt.
Für mich erscheint das Wasserstoffheizungs-Thema unsinnig. Warum es so oft aufkommt, weiß ich nicht.

Und maximal teuer.
Vor Ort produzieren ist meistens am besten. Also EE Dach + H2O ---> H2 + O2 H2+CO2=Ch4 +O2 +Wärme CH4 +O2 = H2O + CO2 Und dann wieder von vorne.
Als geschlossener Kreislauf möglich
Keine neue Infrastruktur. Und wenn man die Abwärme nutzt sehr effizient.
Und an EE sollte zukünftig kein Mangel herrschen.
Wärmepumpentarif ~ 18 C kWh
EE Dach 1-10 C kWh. Bei Nutzung gebrauchter Module sind Preise <1 C kWh möglich.
Problem: Diese Marktlücke wurde scheinbar bisher übersehen obwohl die Methanisierung ein schon sehr langer üblicher Prozess ist.
Update
Zumindestens zur Nutzung durch den Endverbraucher

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (15.06.2023 18:13).

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