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  • rDitt

84 Beiträge seit 01.06.2023

Was der Autor sich nicht fragt

Wenn alle Gebäude auf Wärmepumpen umgestellt werden würden, wird sich der Strombedarf des Gebäudesektors mindestens verdoppeln. Derzeit macht der Energiebedarf der Privathaushalte etwa 25% des deutschen Gesamtbedarfs aus. Woher der Strom kommen soll, fragt sich der Autor offenbar nicht.

Schon jetzt wird der deutsche Strom zu hohen Anteilen aus Kohle und Fracking-LNG erzeugt. Der Autor ist scheinbar der Auffassung, dass ein Strompreisdeckel für Wärmepumpen von 28ct das Problem einfach lösen würde. Solange die Jahresarbeitszahl nicht 3,5 übersteigt, ist die Wärmepumpe im Betrieb dann immernoch mindestens so teuer wie die Gasheizung und das bei Gaspreisen die durch Sabotage kurzzeitig in die Höhe geschossen sind.

Hinzu kommen jährliche Wartungskosten die gerne mal 500€ übersteigen, wohingegen die Gasheizung bei mir bei 30€ liegt. Soweit zunächst ein mal zu den Kosten.

Wofür sich der Autor scheinbar auch nicht interessiert, obwohl es doch angeblich um Klimaschutz geht:

Darüber hinaus setzt sich IMMERNOCH niemand mit den schädlichen F-Gasen der Wärmepumpen auseinander!

Diese Gase wirken sich 625-3922 mal so stark auf den Treibhauseffekt aus wie CO2, nur mit dem Unterschied, dass CO2 nicht nur von der Natur verarbeitet, sondern auch benötigt wird. Diese Kältemittel entweichen und die Natur kann nichts damit anfangen. Wer eine Klimaanlage hat weiß, dass diese Gase regelmäßig nachgefüllt werden müssen.

Außerdem werden diese Gase schon 2025 verboten und die Anlagen dürfen dann nur noch mit recycleten Gasen bis maximal 2030 betrieben werden. (woher solche massiven Mengen dann herkommen sollen ist unklar)

Und was dann? Wieder Millionen Wärmepumpen tauschen? Und womit? Die massiven Eingriffe und Herstellung der Anlagen stellen für die Umwelt kein Problem dar?

Propangas-Anlagen werden bisher kaum angeboten. Diese haben eine hohe Explosionsgefahr, weshalb das Kälteaggregat beispielsweise bei Viessmann wohl in der Außeneinheit untergebracht ist.

Wie es meiner Meinung nach laufen müsste:

Statt Klimaneutralität im Gebäudesektor erzwingen zu wollen, sollte man erst mal Klimaneutralität im Energiesektor erreichen. Das erreicht man nur indem man etwa Faktor 10 des Energiebedarfs mit Regenerativen erzeugt und man könnte die Überschüsse auch in Form von Methan im Gasnetz speicher statt Fracking-LNG zu importieren. Effiziente Gasthermen könnten so weiter betrieben werden und zwar klimaneutral. Das Stromnetz würde entlastet werden, wodurch wir dort viel eher, Klimaneutralität erreichen könnten und wir müssten nicht ganz Deutschland umbauen, was ebenfalls besser für die Umwelt und das Klima wäre, aber auch bezahlbar für den Bürger.

Wenn Strom im Überschuss zur Verfügung steht und somit günstig ist, benötigt man auch keine Wärmepumpen mehr, die mit Klimagasen arbeiten, sondern könnte wieder einfache Durchlauferhitzer verwenden. Evtl. sind die Wärmepumpen bis dahin aber auch weder Klima-Killer, noch Explosionsgefährdet und auch nicht mehr so teuer in der Wartung, dass diese sich dann von ganz alleine durchsetzen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (15.06.2023 15:54).

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