„Wenn man aber entscheiden muss, wie man das Geld aufbringt für die Energiewende, geht es nur so, dass die, die überhaupt Vermögen haben, zahlen. Die die keins haben, können logischerweise nichts zahlen.“
Ja, schon richtig. Es wird immer Menschen geben, die nicht „mitgedacht“ worden sind.. Im Moment sieht es nur leider danach aus, dass die Armen einfach weiter abgehängt werden (sollen). Die Energiewende umzusetzen wird dadurch nur noch viel schwerer. Ich denke, dass viele bereit wären etwas von ihrem Luxus abzugeben, für eine bessere Umwelt, wenn sie nicht befürchten müssten am Ende gar nichts mehr zu haben. Die Mensch sehen seit Jahren, wie die Mittelschicht immer weiter marodiert, während Reiche immer noch reicher werden.
Die Umverteilung funktioniert nicht mehr - die soziale Gerechtigkeit ist zu einer Farce verkommen und niemand, aber auch wirklich niemand scheint darüber nachzudenken, die Kosten für den Umbau der Gesellschaft endlich einmal jenen Schultern aufzuladen, die seit über einem Jahrhundert an den fossilen Rohstoffen am aller meisten antizipiert haben!
Ich bin in meinem Leben nie geflogen und trotzdem soll ich für diese Umweltsünde im Verhältnis mehr leisten als jene, die a) mehr Besitzen und b) immer schon mehr von den Umweltsünden profitiert haben? Ich habe nie ein Auto besessen und soll im Verhältnis dennoch mehr für einen Umbau zahlen, als jene, die Autos bauen?
Ich bin nicht arm und könnte einen gewissen Anteil „Luxus“ abgeben, ohne dafür gleich Not zu leiden, dennoch bin ich von der jetzigen Vorgehensweise nicht überzeugt! Ich leiste grundsätzlich gerne meinen Anteil - den leiste ich aber nur dann gerne, wenn jene, die Fliegen, Autofahren oder gar noch größere Umweltsünden begehen, weil sie (Mit-) Besitzer von Industrien sind, die Tonnenweise Gift in die Atmosphäre blasen, endlich im Verhältnis den gleichen Anteil tragen.
Und jene, die eben nichts leisten können, die müssen eben vom Abtragen dieser „Gemeinschuld“ vollständig entlastet werden. Über ein Jahrhundert wurden die Gewinne privatisiert und die Kosten durch Umweltzerstörungen vergesellschaftet. Und jetzt, wo das Wasser im wahrsten Sinne des Wortes immer höher wird, sollen wieder jene, die Zeche nicht zahlen, die am aller meisten von diesem Raubbau unserer Ressourcen und der Umwelt profitieren? Für mich stimmt da was nicht!
Und ich denke, dass viele dieses Gefühl haben. Man muss keine autolose, flugscheue, linke Socke sein, um das Gefühl zu kriegen, dass hier was ganz gewaltig falsch läuft. So lange die Politik nicht willens ist, die Rechnung für die Umweltsauereien jenen in die Hand zu drücken, die auch am meisten dafür mitverantwortlich sind, werden die Menschen „dagegen sein“. Nicht weil ihnen die Umwelt egal wäre, sondern weil sie einfach merken, dass sie hier wiedermal gewaltig über den Tisch gezogen werden.
Wie dringend kann’s denn mit den Umweltproblemen sein, wenn nur jene zur Kasse gebeten werden, die ihrerseits am wenigsten etwas an der Art des Wirtschaftens ändern können und die, die etwas ändern könnten, wieder mal davon kommen? Da kann man durchaus ins Zweifeln kommen, ob das mit dem Klimawandel auch alles so stimmt. Denn wenn‘s wirklich so dringend wär, müsste man doch bei jenen ansetzen, die auch am meisten haben und auch am meisten Einfluss darauf haben, welche Dinge (Bsp. Autos), unter welchen Bedingungen produziert werden.
Nicht falsch verstehen - ich denke durchaus, dass wir im Begriff sind, diesen Planeten nachhaltig zu zerstören. Aber viele kommen halt ins Zweifeln, wenn sie sehen, mit welcher Einseitigkeit und Inkonsequenz hier zu Werke gegangen wird.
Ich kann nicht von den Menschen erwarten, dass sie mir die Dringlichkeit zum Umweltschutz abnehmen, wenn ich zwar viele zur Verantwortung ziehe, nur nicht jene, die aktiv am allermeisten dafür Verantwortlich waren und sind, dass wir jetzt schnell Lösungen brauchen. Und davon, dass das ganze Problem seit mindestens 30-40 Jahren bekannt und ständig auf Kosten der nächsten Generation verschleppt worden ist, will ich gar nicht anfangen..