Auch wenn es euch nicht passt, die demographische Wende ist real und tatsächlich existiert ein Problem, wenn die geburtenstarken Jahrgänge peu a peu in Rente gehen.
Worüber aber noch weniger geredet wird als über die Fluchtursachen, sind die Ursachen für die Unwilligkeit deutscher Paare, ab den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts Nachwuchs zu zeugen.
Es wurde politisch und ökonomisch sukzessive eine langfristige Perspektive für eine Familiengründung in Frage gestellt.
Die Jobs wurden unsicherer, die Bezahlung schlechter, die Lebenshaltungskosten höher, man bezahlte mehr Sozialversicherungsbeiträge, wurde aber daran gewöhnt, immer weniger dafür zu erhalten.
Wobei auch verrottende Schulen und Straßen, allgemein Infrastruktur zu dem Paket von "immer weniger Gegenwert für immer höhere Steuern" gehören.
Sicher, es gab und gibt eine Politik speziell für Frauen, die als Kern der Problemlösung auserkoren wurden, was sich in der Diskussion um die "Vereinbarkeit von Beruf und Familie" widerspiegelte. Der Anfang in Sachen Elterngeld diente speziell akademischen Frauen und hat damit Personengruppen als der staatlichen Fürsorge bedürftig deklariert, die gar nicht bedürftig sind (ein Novum übrigens).
Nur hat man erstens Männer nie gefragt, wie sie denn "zu vereinbaren" gedenken, die immerhin 50% von "Eltern" stellen und hat zweitens den Triumphalismus bei der Wiedervereinigung dazu genutzt, die guten Ansätze der DDR in Sachen Betreuung von Kindern zu ignorieren oder zu schleifen.
Kurz: Alle Maßnahmen kamen objektiv 15-20 Jahre zu spät und an den zu Grunde liegenden politischen und ökonomischen Problemen wurde nicht gar nichts geändert, sondern jede Diskussion wird vermieden oder abgewürgt.
Es ist doch wohl offensichtlich, was die "Ein-" oder "Zuwanderung" bezwecken soll - wenn sich die einheimische Bevölkerung durch Gebär- , der eigentlich ein Elternstreik ist, nicht mit dem "Friss oder stirb!" einer Politik arrangieren mag, die sich als alternativlos preist, dann holt man sich eben Frischfleisch für den Arbeitsmarkt aus anderen Quellen.
Das bezaubernde an einer durch und durch neoliberalen EU: Die Kaste des Kapitals und ihrer Politiker in Europa kommen auf die gleiche schlaue Idee - man spart sich den Invest in die Bildung der eigenen Arbeitskräfte und importiert sie gleich fertig ausgebildet!
Kurz: Man outsourct die Kosten auf einen anderen Staat, dem man die Kosten für Aufzucht und Ausbildung der Arbeitskräfte aufhalst. Und zwar nicht nur einmal, nämlich für den eigenen Bedarf, sondern doppelt, also die für den Export vorgesehenen auch noch.
Das ganze nennt man vornehm "brain drain", um zu verschleiern, dass mit jedem ausgebildeten Mediziner nicht nur "Humankapital" die Grenze überschreitet, sondern ganz reales Kapital, welches in seine Aufzucht, Bildung und Ausbildung floss.
Wenn Rumänien schon jetzt ein Problem mit der ärztlichen Versorgung der Bevölkerung hat, dann heißt es eben: Fickt euch Rumänen oder folgt euren Ärzten!
Um diese Ausplünderung zu verschleiern, züchtet man sich moralisierende Linke heran, die uns darlegen, warum Migration uns alle bereichert.
Die sich dann mit moralisierenden Rechten Gefechte liefern, warum uns Migration alle verarmen lässt.
Während diese beiden Moralunternehmer-Gruppen mit ihren identitären Läuterungsagenda in den Geschmacksrichtungen Lechts und Rinks sich lautstarke Gefechte liefern, ändert sich an der oben skizzierten Politik: NICHTS.
Goldmann hält sich für einen Linken - und stellt ohne ein einziges mal zu zucken oder zu mucken ein Papier vor, welches von "Stiftungen" ausgearbeitet worden ist, die ein solides Interesse des Kapitals ausdrücken.
Und er betitelt seinen Artikel allen Ernstes mit "Wie es wirklich" - echt jetzt, Fabian?
Facepalm.
Wie ich oben bereits als Problem darlegte, was weder das Kapital, noch die beiden Gruppen als Problem wahrnehmen: "Die Kaste des Kapitals und ihrer Politiker in Europa kommen auf die gleiche schlaue Idee" - nämlich alle und gleichzeitig.
Faktisch handelt es sich um eine St. Florians-Lösung - alle setzen auf funktionierende Staaten, die ihnen Arbeitskräfte liefern, die sie importieren.
Während sie jedoch neoliberale Politik und Ökonomie exportieren.
Wodurch todsicher neoliberal agierende Staaten mit unsicheren Jobs bei schlechterer Bezahlung, höhere Lebenshaltungskosten und höhere Steuern mit weniger Gegenwert für die Bevölkerung entstehen.
Was kann jetzt noch schiefgehen? /sarcasm off
Das ganze Konzept ist zum Scheiern verurteilt.
Sie kaufen sich nur Zeit.
Wir können diesen Teufelskreis nur durchbrechen, wenn wir dieser Politik ein Ende setzen - am besten wenigstens international abgestimmt im Rahmen der EU.
Mit "abgestimmt" meine ich die Bevölkerung, nicht die Politik oder Politiker.
Die sind zu 90% durch und überflüssig.
Wir brauchen eine Rückkehr zu politischen Fragen und Lösungen und müssen diese frei flottierenden Moralapostel und Identitätspolitiken loswerden.