Ich kenne eine Reihe von dürftig begründeten "Theorien", die alle mehr oder weniger auf die in rechten Kreisen populäre "replacement-Theorie" (rT) hinauslaufen.
Wonach die heimische Bevölkerung durch Gruppe x oder eine Kombination von xyz ersetzt werden soll.
Dazu kann ich nur sagen, wenn das die Absicht des "Feindes" ist, dann wären sie so doof, dass ich sie gar nicht fürchten müsste.
Eine in der rT enthaltenen ist z.B. die "Islamisierung Deutschlands".
Sicher, kann man als These aufstellen und die Aussage, der "Islam gehört zu Deutschland!" gibt einer solchen Idee auch Zucker.
Nur haben alle Diskussionen dann das Problem, über das Thema "Religion" und/oder "Kirche/Moschee" eine Zugehörigkeit zu konstruieren und das freut die Religionsvertreter und zwar alle.
Jetzt kommt der rosa Elefant, über den diese weniger gerne reden:
"1970 wurde vom Statistischen Bundesamt die Zahl von 3,9 % Konfessionslosen in der Bundesrepublik Deutschland ermittelt. (...) Von 32,3 % im Jahr 2004 stieg der Anteil der Konfessionslosen auf 36,6 % im Jahr 2013 an."
Und der Anteil von Atheisten stieg auf aktuell 17%.
Geht der Trend zur Konfessionslosigkeit entsprechend weiter, dann gibt es in nicht ganz ferner Zukunft eine säkulare Mehrheit und ein paar Religiöse - unter denen sich dann auch Muslime befinden.
D.h. es wird die Bedeutung von Religion in Deutschland in der Diskussion kontrafaktisch aufgeblasen, als würde sie nicht ständig an Bedeutung verlieren.
Das macht diese Freund-Feind-Konstruktionen auch zum Problem, weil sie einen Zustand fixieren, der gar nicht mehr in der Realität existiert.
Was nur die Religionsvertreter freut, die sich in Manier eines Ochsenfroschs aufblasen und uns mit Rücksichtnahmen gegen den Islam traktieren, damit aber Religion meinen und natürlich Interesse daran haben, das Rad der Zeit zurückzudrehen.
Logisch haben die Lust auf neue Blasphemie-Gesetze. Und zwar alle.