OpenBSE schrieb am 7. März 2006 10:03
> Hermes335 schrieb am 7. März 2006 9:46
> > Versteht man unter Kampfhandlungen nicht, dass "gekämpft" wird?
> > Wo sind hier Kampfhandlungen auszumachen, wenn Bomber in mehreren
> > Kilometern Höhe ihre Bomben auf ungeschützte zivile Städte abregnen
> > lassen? Schossen die Dresdner Einwohner und Flüchtlinge, die sich
> > darin befanden mit Steinschleudern zurück?
>
> Ist sicherlich streitbar, ich persöhnlich würde Bombenangriffe auch
> gegen die Zivilbevölkerung als Kampfhandlung einordnen. Nun das
> bringt uns beiden nichts um die Definitionen zu streiten. Aber ich
> kann deine Meinung verstehen.
Da sind wir uns ja schon mal einig, ist Definitionssache.
> > Man kann es drehen und wenden wie man will: die Bombardierung
> > Dresdens hatte nichts mit Kampfhandlungen zu tun. Dresden lag ja
> > nichtmal an der Front.
> > Sogar die Strategie des Stratetic Air Command mit
> > Flächenbombardements ziviler Wohngegenden war eindeutig als Terror
> > gegen die Bevölkerung des gegnerischen Landes geplant - und das
> > bereits vor Ausbruch des 2. WK. Damals herrschten halt noch ganz
> > andere Moralvorstellungen als kurz nach dem 2. WK, als die Alliierten
> > sich plötzlich als Moralapostel präsentierten und auf
> > Kriegsverbrecherjagd gingen -aber nur auf Seiten des Besiegten...
>
> Nun, was meinst du hätte passieren müssen? Ich bezweifle nicht, dass
> in Dresden größtenteils Leute starben, die nicht persönlich
> involviert waren. Aber angesichts der Kriegsverbrechen der Nazis ist
> die Bombardierung vielleicht nicht verständlich aber doch
> nachzuvollziehen? Zumindest ist das Wort "Bombenholocaust" wie es von
> der NPD verwendet wird ist meiner Meinung arg überzogen.
Davon halte ich auch nichts, zumal die Absicht, die dahintersteht
ziemlich offensichtlich ist. Ich verstehe auch die Motive der
Alliierten, so ist das ja nicht - schließlich war Weltkrieg und ein
Krieg ist immer brutal und grausam. Im Nachhinein kann man sich immer
von einer erhöhten moralischen Position auf Fehler von damals
beziehen. So verständlich wie die Bombardierung aus alliierter Sicht
auch sein mag - man kommt aber nicht darum herum, es als
Kriegsverbrechen zu bezeichnen. Da helfen auch keine an den Haaren
herbeigezogenen Kriegsgründe (nicht von dir, ich meine damit andere
Meinungen hier), wie wichtige Rüstungsindustrie, Verkehrswege oder
"alles Täter in Dresden".
Ich bin der Meinung: ja, die Nazis haben viele Kriegsverbrechen
begangen, aber nicht nur die!
> Nun, Krieg ist scheisse und es leiden wohl immer die Falschen
> darunter, aber diese Unschuldstümmelei was die Bombenangriffe auf
> Dresden angeht ist doch etwas überzogen. Japan wurde mit der
> Atombombe gestraft.
Unschuldig war wohl keiner. "Bestrafung" trifft ganz gut, finde ich.
Gruß
Hermes
> Hermes335 schrieb am 7. März 2006 9:46
> > Versteht man unter Kampfhandlungen nicht, dass "gekämpft" wird?
> > Wo sind hier Kampfhandlungen auszumachen, wenn Bomber in mehreren
> > Kilometern Höhe ihre Bomben auf ungeschützte zivile Städte abregnen
> > lassen? Schossen die Dresdner Einwohner und Flüchtlinge, die sich
> > darin befanden mit Steinschleudern zurück?
>
> Ist sicherlich streitbar, ich persöhnlich würde Bombenangriffe auch
> gegen die Zivilbevölkerung als Kampfhandlung einordnen. Nun das
> bringt uns beiden nichts um die Definitionen zu streiten. Aber ich
> kann deine Meinung verstehen.
Da sind wir uns ja schon mal einig, ist Definitionssache.
> > Man kann es drehen und wenden wie man will: die Bombardierung
> > Dresdens hatte nichts mit Kampfhandlungen zu tun. Dresden lag ja
> > nichtmal an der Front.
> > Sogar die Strategie des Stratetic Air Command mit
> > Flächenbombardements ziviler Wohngegenden war eindeutig als Terror
> > gegen die Bevölkerung des gegnerischen Landes geplant - und das
> > bereits vor Ausbruch des 2. WK. Damals herrschten halt noch ganz
> > andere Moralvorstellungen als kurz nach dem 2. WK, als die Alliierten
> > sich plötzlich als Moralapostel präsentierten und auf
> > Kriegsverbrecherjagd gingen -aber nur auf Seiten des Besiegten...
>
> Nun, was meinst du hätte passieren müssen? Ich bezweifle nicht, dass
> in Dresden größtenteils Leute starben, die nicht persönlich
> involviert waren. Aber angesichts der Kriegsverbrechen der Nazis ist
> die Bombardierung vielleicht nicht verständlich aber doch
> nachzuvollziehen? Zumindest ist das Wort "Bombenholocaust" wie es von
> der NPD verwendet wird ist meiner Meinung arg überzogen.
Davon halte ich auch nichts, zumal die Absicht, die dahintersteht
ziemlich offensichtlich ist. Ich verstehe auch die Motive der
Alliierten, so ist das ja nicht - schließlich war Weltkrieg und ein
Krieg ist immer brutal und grausam. Im Nachhinein kann man sich immer
von einer erhöhten moralischen Position auf Fehler von damals
beziehen. So verständlich wie die Bombardierung aus alliierter Sicht
auch sein mag - man kommt aber nicht darum herum, es als
Kriegsverbrechen zu bezeichnen. Da helfen auch keine an den Haaren
herbeigezogenen Kriegsgründe (nicht von dir, ich meine damit andere
Meinungen hier), wie wichtige Rüstungsindustrie, Verkehrswege oder
"alles Täter in Dresden".
Ich bin der Meinung: ja, die Nazis haben viele Kriegsverbrechen
begangen, aber nicht nur die!
> Nun, Krieg ist scheisse und es leiden wohl immer die Falschen
> darunter, aber diese Unschuldstümmelei was die Bombenangriffe auf
> Dresden angeht ist doch etwas überzogen. Japan wurde mit der
> Atombombe gestraft.
Unschuldig war wohl keiner. "Bestrafung" trifft ganz gut, finde ich.
Gruß
Hermes