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284 Beiträge seit 16.11.2004

Film „Dresden“: 10 Mio Euro für Mist

Wie wurde er doch im Vorfeld gelobt – das TV-Ereignis!

Ein idiotischer Plot, er könnte von einem bekifften Penäler stammen,
der, mit der Logik auf ständigem Kriegsfuß stehend, von einem guten
Bekannten beim ZDF die Chance erhält, für zusammengefaselten Blödsinn
richtige dicke Kohle zu bekommen.

Die Regie wetteifert mit dem Penäler. Jede Szene ist voraussehbar,
nirgendwo blitzt etwas, das man künstlerische Intuition nennen
könnte. Alles hat man irgendwo schon mal gesehen. Die Love Story, die
sich als roter Faden durch „Dresden“ hindurchzieht, ist
möglicherweise in einer Selbsthilfegruppe der Klapsmühle konstruiert
worden. Wie der Penäler an diese Story gelangte, werden wir wohl
nicht herausbekommen.

150 Minuten nervt dieses Machwerk mit seiner hirnrissigen und unter
jeglichem Niveau liegenden Seifenoper. Dann kommt für etwa 30 Minuten
die Bombennacht. Ist sie das Alibi für den Rausschmiss von 10
Millionen Euro aus den Zwangsgebühren? Die Pyrotechniker und die
Digitalspezialisten haben ihre Arbeit ordentlich getan. Doch das
genügt nicht, um das Grauen darzustellen. Dazu bedarf es wirklicher
Künstler. Von dem Stümper-Team dieses Filmes wurde das nicht gepackt.

Es soll Schauspieler geben, die, selbst auf kahler Bühne stehend, mit
ihren Worten und ihrer Mimik in das Innere des Menschen eindringen.

Solche darstellerische Leistung konnte man bei dem Film „Dresden“
unter Leitung der Dilettanten nicht erwarten. Doch warum muß man noch
einen draufsetzen!

Nur ein Beispiel: Der Beischlaf im Lazarettsaal. 1. Der Sinn des aus
den Teilen Bei und Schlaf zusammengesetzten Begriffes wird einem in
dieser Szene so richtig klar. 2. Die Szene ist aus einem Film über
einen sowjetischen Scharfschützen in Stalingrad abgekupfert. Dort war
sie künstlerisch dank der Schauspieler schlüssig umgesetzt. Im Film
„Dresden“ dagegen Peinlichkeit pur. 3. Die Darstellerin der Anna
glänzt in dieser Szene mit einer dümmlich sinnlichen Mimik und einem
leeren Strahlen ihrer Augen, wie man es aus viertklassigen
Sexfilmchen kennt, wenn die Akteurin von Zuchtbullen aus dem
Fitness-Studio begattet wird.

Die Aussage des Filmes? Hat diese Schmonzette überhaupt eine? Doch,
sie hat Botschaften. Etwas versteckt, aber sie sollen treffen.

Der Leitende Arzt des Lazarettes dealt mit Morphium, welches er den
Patienten vorenthält, die unter unsäglichen Schmerzen operiert
werden. Klar, das kennen wir doch von deutschen Ärzten wie Mengele.

Ein in den ausgebrannten Trümmern nach der Bombennacht herumirrender
Mann mit einem Baby auf dem Arm wird von den Feldgendarmen sofort
standrechtlich erschossen. Warum? Was für eine Frage, so sind die
Deutschen, sie töten einfach, es muß wohl an ihren Genen liegen.

Nach der Bombennacht, in der es ordentlich rumpelte, klettern die
Hauptakteure unversehrt aus dem Keller in einen hellen klaren Tag.
Gut, da liegen überall ein paar Leichen herum. Doch, welch Wunder,
erwischt hat es im wesentlichen die Fieslinge, und die Guten fallen
sich erleichtert in die Arme.

Die Bombardierung, eine üble Sache, hat sicherlich viel Leid
verursacht, aber letztlich ein reinigendes Feuer.

Ein Hinweis auf die Zahl der Opfer fehlt selbstverständlich.
Jahrzehntelang sprach man von 250.000 Getöteten. Nach der Einheit
wurde diese Zahl mit Rücksicht auf alliierte Befindlichkeiten auf
25.000 herunterskaliert. Doch auch diese immer noch erschreckende
Dimension des eigentlich unvorstellbaren wird in diesem Film auch
nicht ansatzweise rübergebracht. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt.
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