Die Frage scheint berechtigt. Die Einleitung läßt Schlimmes vermuten:
"Nun dresdet es wieder". Witzischkeit ...
Nun, da ich scheinbar zu den wenigen gehöre, die
- Dresden und einige ältere Dresdner kennen,
- die Bombardierung Dresdens ohne ideologische Scheuklappen
betrachten
- den Film gesehen haben und
- auch den Artikel von Herrn Suchsland gelesen haben,
erlaube ich mir ein paar Bemerkungen zum Film und zum Artikel.
> ... weichgespülter Volkspädagogik: Die wahren Kriegsopfer, erfahren wir
> da, sind eben die Deutschen, und Nazis gab es in Dresden eigentlich auch
> kaum
Es ging im Film um Dresden, nicht um eine umfassende Darstellung
aller Verbrechen des II. Weltkrieges. Man kann das auch nicht bei
allen Darstellungen aus dieser Zeit fordern, weil es einfach albern
wirkt. Nazis wurden sehr wohl dargestellt, vielleicht nach Ansicht
von R.S. zu wenig, Geschmackssache.
> Auch hier aber handelt es sich um einen Heimatfilm, der mit den bekannten
> Mitteln die auch nicht neue Schnulze von der Liebe zwischen zwei Fremden
> erzählt, die aber doch vom Schicksal füreinander bestimmt wurden.
Aha. Als Form der Auseinandersetzung ist demnach lediglich die
düstere Dokumentation gestattet, viel Schwarz, wenig Weiß, um Gottes
Willen kein Joke und alles mit Trauermusik untermalt. Viel Spaß mit
Zuschauerzahlen im Hunderterbereich, sowas nenne ich _überflüssig_.
> Doch dann kommen die Briten und bomben unser Traumpaar zueinander.
Hier stellt sich die Frage, ob der Autor den Film überhaupt gesehen
hat. Ich meine NEIN.
> Die Briten haben alle ein Problem mit dem Angriffsziel, nur "Bomber
> Harris", hier Inbegriff des Bösen, wie früher in solchen Filmen nur
> ein Nazibonze, will ihn wirklich
Und der Pilot, dessen Mutter in Coventry verbrannt ist? Hier wird
gezeigt, wo Motivation herkommen kann. Und: Ist denn Bomber Harris"
ein Guter oder wie?
> Endlich dürfen Deutsche hier vermeintlich Kollateralschäden sein und
> nicht Täter, die die gerecht Strafe ereilt.
Das ist ja wohl das Letzte! Fehlt nur noch, daß das Tätervolk
ausgerottet werden muß! Wie jetzt, deutsche Kinder als Täter
abschlachte, zerbomben, verbrennen?
Eine hochgradige Geschmacklosigkeit angesichts der der vielen, auch
deutschen Opfer, diese nun in gute und böse Opfer zu unterteilen, und
Verbrechen in böse (deutsche) und gute (alliierte) zu unterscheiden.
Bomben auf Wohngebiete sind immer ein Verbrechen, wer das anders
sieht, sollte mal seine moralischen Werte einer kleinen Nachjustage
unterziehen.
"Nie wieder Krieg" ist immerhin der kleinste gemeinsame Nenner, um
den es sich für alle Menschen lohnt zu kämpfen, das kann man nicht
einfach kleinreden oder als banale Nebensächlichkeit belächeln.
Jan
"Nun dresdet es wieder". Witzischkeit ...
Nun, da ich scheinbar zu den wenigen gehöre, die
- Dresden und einige ältere Dresdner kennen,
- die Bombardierung Dresdens ohne ideologische Scheuklappen
betrachten
- den Film gesehen haben und
- auch den Artikel von Herrn Suchsland gelesen haben,
erlaube ich mir ein paar Bemerkungen zum Film und zum Artikel.
> ... weichgespülter Volkspädagogik: Die wahren Kriegsopfer, erfahren wir
> da, sind eben die Deutschen, und Nazis gab es in Dresden eigentlich auch
> kaum
Es ging im Film um Dresden, nicht um eine umfassende Darstellung
aller Verbrechen des II. Weltkrieges. Man kann das auch nicht bei
allen Darstellungen aus dieser Zeit fordern, weil es einfach albern
wirkt. Nazis wurden sehr wohl dargestellt, vielleicht nach Ansicht
von R.S. zu wenig, Geschmackssache.
> Auch hier aber handelt es sich um einen Heimatfilm, der mit den bekannten
> Mitteln die auch nicht neue Schnulze von der Liebe zwischen zwei Fremden
> erzählt, die aber doch vom Schicksal füreinander bestimmt wurden.
Aha. Als Form der Auseinandersetzung ist demnach lediglich die
düstere Dokumentation gestattet, viel Schwarz, wenig Weiß, um Gottes
Willen kein Joke und alles mit Trauermusik untermalt. Viel Spaß mit
Zuschauerzahlen im Hunderterbereich, sowas nenne ich _überflüssig_.
> Doch dann kommen die Briten und bomben unser Traumpaar zueinander.
Hier stellt sich die Frage, ob der Autor den Film überhaupt gesehen
hat. Ich meine NEIN.
> Die Briten haben alle ein Problem mit dem Angriffsziel, nur "Bomber
> Harris", hier Inbegriff des Bösen, wie früher in solchen Filmen nur
> ein Nazibonze, will ihn wirklich
Und der Pilot, dessen Mutter in Coventry verbrannt ist? Hier wird
gezeigt, wo Motivation herkommen kann. Und: Ist denn Bomber Harris"
ein Guter oder wie?
> Endlich dürfen Deutsche hier vermeintlich Kollateralschäden sein und
> nicht Täter, die die gerecht Strafe ereilt.
Das ist ja wohl das Letzte! Fehlt nur noch, daß das Tätervolk
ausgerottet werden muß! Wie jetzt, deutsche Kinder als Täter
abschlachte, zerbomben, verbrennen?
Eine hochgradige Geschmacklosigkeit angesichts der der vielen, auch
deutschen Opfer, diese nun in gute und böse Opfer zu unterteilen, und
Verbrechen in böse (deutsche) und gute (alliierte) zu unterscheiden.
Bomben auf Wohngebiete sind immer ein Verbrechen, wer das anders
sieht, sollte mal seine moralischen Werte einer kleinen Nachjustage
unterziehen.
"Nie wieder Krieg" ist immerhin der kleinste gemeinsame Nenner, um
den es sich für alle Menschen lohnt zu kämpfen, das kann man nicht
einfach kleinreden oder als banale Nebensächlichkeit belächeln.
Jan