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Avatar von unknown12
  • unknown12

780 Beiträge seit 18.12.2000

Sehe es ähnlich...

Ich habe da so ein dumpfes Gefühl, dass Du mit Deinem Kommentar ganz
gut beschreibst. Ich pflichte auch der Kritik von Rüdiger bei. Es ist
ein dumpfes Gefühl einer latenten, feinfühligen, immer einen
Millimeter weitergehenden Geschichtsbeugung, einer beginnenden
Änderung von historischen Fakten, zu Zwecken, die langsam ein anderes
Bild Deutschlands bauen sollen. Die es zukünftigen Entscheidern
möglich machen soll, als gleichberechtigter Partner in der Welt zu
agieren. Als imperiale Macht, wie zu Zeiten des ersten Weltkrieges.
Wieder Einfluß zu nehmen, auf die Weltpolitik.

Ob Dresden nun gerechtfertigt war oder nicht, das kann ich nicht
beurteilen. Die einen sagen, Deutschland hat angefangen, Deutschland
muss büßen. Deutschland zerstörte Coventry. Darf oder muss man das
nicht sogar aus einem geopolitischen, pragmatischen Sichtwinkel
vergelten? Durften oder mussten die US-Amerikaner Hiroshima und
Nagaski zerstören? Ich bin nicht befähigt, das zu beurteilen, wenn
ich dieses Abstrakt "Krieg" akzeptiere. Ich persönlich akzeptiere es
nicht, daher halte ich alle diese Vergleiche, Aktionen und
Reaktionen, Vergeltungen und Rachaakte, Befriedigungen niedrigster
menschlicher Beweggründe für absurd. Aber leider denken nicht alle so
und leider muss man manchmal auf Gewalt reagieren. Macht nun aber die
Bombardierung einer recht unbedeutenden Stadt militärisch Sinn?
Demoralierung hin oder her, jeder Stratege weiss, dass man Truppen
dazu bewegen kann, sich einscheißen, aber geschundene, indoktrinierte
Zivilbevölkerung nicht zum Umsturz des Systems durch die Abladung von
Feuerkraft bringen kann. Also doch Rache? Wie auch immer, jede Seite
hat gute Gründe, die ihre Darstellung rechtfertigt.

Aber wer nicht merkt, dass eine latente Gleichbehandlung der
imperialen Mächte des zweiten Weltkrieges und damit eine
Verunglipmfung deutscher Taten, den Taten unserer Vorfahren,
stattfindet, der wurde bereits indokriniert.

Nein, meine Vorfahren, mein Opa, hatte damit persönlich nichts zu
tun. Es geht mir auch gar nicht so sehr um die Verantwortung, die die
Ahnen für die Taten der Urahnen übernehmen sollen. Sondern vielmehr
geht es um die Verantwortung, sehe ICH es als Aufgabe, dafür zu
sorgen, das WIR alles dagegen tun, dass jemals wieder etwas ähliches
passiert. Und ich finde, WIR tun nicht genug. Unserer
gleichgeschalteten Regierung und den tröötigen Befürwortern, jetzt
endlich wieder mehr Verantwortung für Deutschland zu fordern, kommen
solche Filme jedenfalls sehr recht und relativieren UNSERE
Verantwortung.
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