Mir fehlt dazu offenbar der geschichtliche Hintergrund um wirklich
fundierte Aussagen zu machen. Was ich hier schreibe, sind so die
Gedanken, die ich mir zu dem Thema gemacht habe.
> Bei den Flüchtlingen gab es nichts mehr zu 'brechen'. Auch war
> Dresden für den Ausgang des Krieges irrelevant. Es war Terror, sonst
> nichts. Es als Gegenterror zu verniedlichen oder gegen deutsche
> Verbrechen aufzurechnen, macht es auch nicht besser.
Nein, es war Krieg. Und die Deutschen bekamen eben zu spüren, dass
gegen Agressoren vorgegangen wird. Die deutschen Opfer ganz besonders
hervorzuheben ist aber auch völlig daneben. Nur weil man
jahrezehntelang über die Greultaten der Aliierten eher beiläufig
berichtete, ist es jetzt nicht legitim, in einem Akt von Emanzipation
die Deutschen als Opfer dazustellen. Mir scheint das eher wie ein
Befreiungsschlag zu sein. Endlich stehen die Deutschen auf und
beklagen ihre Opfer und fangen an, anzuprangern. Die Opfer und
Einzelschicksale darzustellen ist überhaupt nicht falsch, wenn man
dabei nicht vergisst, dass Deutschland den Scheiß angefangen hat.
Ich halte es für absoluten Schwachsinn, einzelne Gruppen individuell
zu betrauern. Die Juden, als größte Opfergruppe, werden einzeln
betrauert. Dann die Zigeuner, dann die Schwulen, dann die und dann
die. Es waren doch alles Menschen! In Deutschland, in Frankreich, in
England, in Polen, in Russland, in Afrika, in Tschechien und sonstwo.
Es muss doch mal möglich sein, über den Krieg zu berichten, ohne in
ein undifferenziertes Täter-Opfer-Schema zu verfallen. Sagt man, die
Deutschen waren das Tätervolk, dann lässt man die unter den Tisch
fallen, die ins Exil gingen und teilweise in die Armee der Aliierten
eingetreten sind oder diejenigen, die im Widerstand im Land gekämpft
haben. Natürlich spielten die Juden eine ganz besondere Rolle, da sie
ja ganz speziell vernichtet werden sollten. Aber auch gegen andere
Gruppen wurde gehetzt. Die ideologisch Verfolgten können aber niemals
Täter sein.
Wenn man jetzt von Kriegsopfern im eigentlichen Sinne spricht, dann
muss man einfach beachten, dass Deutschland den Krieg angefangen hat.
Deutschland hat andere Länder überfallen und deren Städte
angegriffen. War es für Deutschland wichtig, englische Städte
anzugreifen? Wofür war das gut? Die Leute dort waren 100% Opfer. Und
irgendwann kommt der Krieg zurück. Zu was soll es gut sein, von
Massenmord und Terror zu reden, wenn die Aliierten eine deutsche
Stadt angegriffen haben? Ich sage ja nicht, dass man die Opfer nicht
beklagen soll oder darf. Aber zu sagen, dass die von den Briten oder
sonstwem ermordet wurden, das finde ich einfach absurd. Die Deutschen
lehnen sich damit etwas weit aus dem Fenster. Man kann und soll die
Opfer beklagen. Aber dann als Opfer des Krieges und nicht als Opfer
von Terror und Mord.
Und ich will damit überhaupt nichts relativieren.
Mir kommt es manchmal so vor, als würde der Krieg in den Köpfen
fortgeführt. Man betont, dass die Russen eingefallen sind und Frauen
und Kinder vergewaltigten. Ja, ham das die Deutschen nicht gemacht?
Damit will ich auch nichts relativieren. Aber der Krieg ist so lange
her, danach wurde so viel zusammen aufgebaut und man hat viel
erreicht. Man sollte zusammen allen Opfern des Krieges gedenken und
nicht ständig auf seinen Opfern rumreiten, die einem der andere
ermordet hat. Das beziehe ich jetzt auf den Krieg. Der Holocaust ist
da, glaub ich, nochmal eine andere Sache, denn da ist es ja wohl
eindeutig, wer Opfer, und wer Täter war.
Vielleicht muss man über die Geschichte viel objektiver reden. Sicher
haben die Deutschen den Krieg angefangen und von ihnen ging das aus
und Hitler hatte seine Helfer im Ausland. Das darf man auch nicht
unter den Tisch fallen lassen. Die Aliierten haben sich vereinzelt
sicher auch nicht mit Ruhm bekleckert. Man muss doch offen über die
geschichtlichen Verläufe reden können, wie eins zum anderen führte,
ohne damit sofort etwas zu rechtfertigen und zu relativieren.
Die wichtigste Lehre aus dem Dritten Reich und dem 2. WK ist doch,
kann doch nur sein, dass sowas nicht mehr passiert und das man alles
dran setzen muss, um das zu verhindern.
> So stellen die USA es dar, aber es stimmt nicht.
Wie war es dann?
> Ich glaube auch nicht, das es dem Kriegsrecht entspricht, 500.000
> Zivilisten umzubringen in der Hoffnung, man könne damit das Leben von
> vielleich 5.000 eigenen Soldaten retten.
Ich glaube, keiner kann den Einsatz von Atomwaffen erntshaft
gutheißen.
Gute Nacht
Markus
fundierte Aussagen zu machen. Was ich hier schreibe, sind so die
Gedanken, die ich mir zu dem Thema gemacht habe.
> Bei den Flüchtlingen gab es nichts mehr zu 'brechen'. Auch war
> Dresden für den Ausgang des Krieges irrelevant. Es war Terror, sonst
> nichts. Es als Gegenterror zu verniedlichen oder gegen deutsche
> Verbrechen aufzurechnen, macht es auch nicht besser.
Nein, es war Krieg. Und die Deutschen bekamen eben zu spüren, dass
gegen Agressoren vorgegangen wird. Die deutschen Opfer ganz besonders
hervorzuheben ist aber auch völlig daneben. Nur weil man
jahrezehntelang über die Greultaten der Aliierten eher beiläufig
berichtete, ist es jetzt nicht legitim, in einem Akt von Emanzipation
die Deutschen als Opfer dazustellen. Mir scheint das eher wie ein
Befreiungsschlag zu sein. Endlich stehen die Deutschen auf und
beklagen ihre Opfer und fangen an, anzuprangern. Die Opfer und
Einzelschicksale darzustellen ist überhaupt nicht falsch, wenn man
dabei nicht vergisst, dass Deutschland den Scheiß angefangen hat.
Ich halte es für absoluten Schwachsinn, einzelne Gruppen individuell
zu betrauern. Die Juden, als größte Opfergruppe, werden einzeln
betrauert. Dann die Zigeuner, dann die Schwulen, dann die und dann
die. Es waren doch alles Menschen! In Deutschland, in Frankreich, in
England, in Polen, in Russland, in Afrika, in Tschechien und sonstwo.
Es muss doch mal möglich sein, über den Krieg zu berichten, ohne in
ein undifferenziertes Täter-Opfer-Schema zu verfallen. Sagt man, die
Deutschen waren das Tätervolk, dann lässt man die unter den Tisch
fallen, die ins Exil gingen und teilweise in die Armee der Aliierten
eingetreten sind oder diejenigen, die im Widerstand im Land gekämpft
haben. Natürlich spielten die Juden eine ganz besondere Rolle, da sie
ja ganz speziell vernichtet werden sollten. Aber auch gegen andere
Gruppen wurde gehetzt. Die ideologisch Verfolgten können aber niemals
Täter sein.
Wenn man jetzt von Kriegsopfern im eigentlichen Sinne spricht, dann
muss man einfach beachten, dass Deutschland den Krieg angefangen hat.
Deutschland hat andere Länder überfallen und deren Städte
angegriffen. War es für Deutschland wichtig, englische Städte
anzugreifen? Wofür war das gut? Die Leute dort waren 100% Opfer. Und
irgendwann kommt der Krieg zurück. Zu was soll es gut sein, von
Massenmord und Terror zu reden, wenn die Aliierten eine deutsche
Stadt angegriffen haben? Ich sage ja nicht, dass man die Opfer nicht
beklagen soll oder darf. Aber zu sagen, dass die von den Briten oder
sonstwem ermordet wurden, das finde ich einfach absurd. Die Deutschen
lehnen sich damit etwas weit aus dem Fenster. Man kann und soll die
Opfer beklagen. Aber dann als Opfer des Krieges und nicht als Opfer
von Terror und Mord.
Und ich will damit überhaupt nichts relativieren.
Mir kommt es manchmal so vor, als würde der Krieg in den Köpfen
fortgeführt. Man betont, dass die Russen eingefallen sind und Frauen
und Kinder vergewaltigten. Ja, ham das die Deutschen nicht gemacht?
Damit will ich auch nichts relativieren. Aber der Krieg ist so lange
her, danach wurde so viel zusammen aufgebaut und man hat viel
erreicht. Man sollte zusammen allen Opfern des Krieges gedenken und
nicht ständig auf seinen Opfern rumreiten, die einem der andere
ermordet hat. Das beziehe ich jetzt auf den Krieg. Der Holocaust ist
da, glaub ich, nochmal eine andere Sache, denn da ist es ja wohl
eindeutig, wer Opfer, und wer Täter war.
Vielleicht muss man über die Geschichte viel objektiver reden. Sicher
haben die Deutschen den Krieg angefangen und von ihnen ging das aus
und Hitler hatte seine Helfer im Ausland. Das darf man auch nicht
unter den Tisch fallen lassen. Die Aliierten haben sich vereinzelt
sicher auch nicht mit Ruhm bekleckert. Man muss doch offen über die
geschichtlichen Verläufe reden können, wie eins zum anderen führte,
ohne damit sofort etwas zu rechtfertigen und zu relativieren.
Die wichtigste Lehre aus dem Dritten Reich und dem 2. WK ist doch,
kann doch nur sein, dass sowas nicht mehr passiert und das man alles
dran setzen muss, um das zu verhindern.
> So stellen die USA es dar, aber es stimmt nicht.
Wie war es dann?
> Ich glaube auch nicht, das es dem Kriegsrecht entspricht, 500.000
> Zivilisten umzubringen in der Hoffnung, man könne damit das Leben von
> vielleich 5.000 eigenen Soldaten retten.
Ich glaube, keiner kann den Einsatz von Atomwaffen erntshaft
gutheißen.
Gute Nacht
Markus