Willi Waelzlager schrieb am 7. März 2006 13:24
> Heute nicht weniger, nur mit anderem Vorzeichen!
Da kann ich dir nicht widersprechen. Damals gab es aber auch, wie
heute, kritische Stimmen, die man hören wollen muss.
> > Wie sonst
> > soll es zu Aussagen kommen wie "Wir haben von nix gewusst" und "Die
> > Juden sind schuld am Krieg"?
>
> Das erste kann man auch Jüngeren, wenn sie die Inselgesellschaften
> der DDR kennen, erklären. Das zweite ist mir neu. Mit dieser
> Behauptung bin ich noch nie konfrontiert worden.
Ich schon. Überspitzt gesagt: Im ersten Satz noch "An die Amis lass
ich nicht kommen. Die haben hier alles wieder aufgebaut" und dann
später die obere Behauptung. Dagegen kann man nicht argumentieren,
wenn einem gesagt wird, dass unsere Schulbücher von den Aliierten
geschrieben sind.
> 'Von nix gewusst' meint ausgeblendet. Fragst du anders, nämlich ob
> man etwas geahnt habe, bekommst du ganz andere Antworten.
So rum passt das sicher.
> Dass es auf falsche Fragen keine richtigen Antworten gibt, sollte dir
> nicht neu sein!
Naja, wenn man jemanden fragt, ob er denn etwas von KZ gewusst hat
und er sagt ne, davon habe er nix gewusst, ist das schon keine
unbedingt ehrliche Antwort. Oder anders gesagt, er sagt nicht mehr,
als er sagen will. Er könnte nämlich auch sagen, dass er davon nix
gewusst, aber sehr wohl gehört oder etwas geahnt hat. Wenn ich
allerdings daran denke, dass damals doch offenbar sehr offen gegen
Juden und andere gehetzt hat, dann muss einem doch ein Licht
aufgehen. Die Gestapo war damals doch sicher nicht unbekannt und wenn
Leute auf einmal verschwinden, weiß man von nix? Ausblenden oder
Verdrängen passt da sicher ganz gut.
> > Auch wenn diese Aussagen von Zeitzeugen
> > kommen, schenke ich ihnen keinen Glauben.
>
> Dann musst du weiter in deiner Märchenwelt leben ...
Ich hab das in einem konkreten Zusammenhang gesagt. Wenn mir ein
Zeitzeuge, der verdrängt und ausblendet, etwas erzählt, soll das kein
Märchen sein? Ok, vielleicht kein Märchen, aber auch nicht die ganze
Wahrheit.
Gute Nacht
Markus
> Heute nicht weniger, nur mit anderem Vorzeichen!
Da kann ich dir nicht widersprechen. Damals gab es aber auch, wie
heute, kritische Stimmen, die man hören wollen muss.
> > Wie sonst
> > soll es zu Aussagen kommen wie "Wir haben von nix gewusst" und "Die
> > Juden sind schuld am Krieg"?
>
> Das erste kann man auch Jüngeren, wenn sie die Inselgesellschaften
> der DDR kennen, erklären. Das zweite ist mir neu. Mit dieser
> Behauptung bin ich noch nie konfrontiert worden.
Ich schon. Überspitzt gesagt: Im ersten Satz noch "An die Amis lass
ich nicht kommen. Die haben hier alles wieder aufgebaut" und dann
später die obere Behauptung. Dagegen kann man nicht argumentieren,
wenn einem gesagt wird, dass unsere Schulbücher von den Aliierten
geschrieben sind.
> 'Von nix gewusst' meint ausgeblendet. Fragst du anders, nämlich ob
> man etwas geahnt habe, bekommst du ganz andere Antworten.
So rum passt das sicher.
> Dass es auf falsche Fragen keine richtigen Antworten gibt, sollte dir
> nicht neu sein!
Naja, wenn man jemanden fragt, ob er denn etwas von KZ gewusst hat
und er sagt ne, davon habe er nix gewusst, ist das schon keine
unbedingt ehrliche Antwort. Oder anders gesagt, er sagt nicht mehr,
als er sagen will. Er könnte nämlich auch sagen, dass er davon nix
gewusst, aber sehr wohl gehört oder etwas geahnt hat. Wenn ich
allerdings daran denke, dass damals doch offenbar sehr offen gegen
Juden und andere gehetzt hat, dann muss einem doch ein Licht
aufgehen. Die Gestapo war damals doch sicher nicht unbekannt und wenn
Leute auf einmal verschwinden, weiß man von nix? Ausblenden oder
Verdrängen passt da sicher ganz gut.
> > Auch wenn diese Aussagen von Zeitzeugen
> > kommen, schenke ich ihnen keinen Glauben.
>
> Dann musst du weiter in deiner Märchenwelt leben ...
Ich hab das in einem konkreten Zusammenhang gesagt. Wenn mir ein
Zeitzeuge, der verdrängt und ausblendet, etwas erzählt, soll das kein
Märchen sein? Ok, vielleicht kein Märchen, aber auch nicht die ganze
Wahrheit.
Gute Nacht
Markus