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  • El Ringo

mehr als 1000 Beiträge seit 21.11.2012

Re: Stigmatisierung

Wenn man im Osten in der Vorwendezeit augewachsen ist, wusste man, dass man belogen wird. Sozialismussprech wurde in der Schule gelehrt. Wer nicht spurte, wurde drangsaliert, dem wurden die Chancen genommen oder er wurde eingesperrt.

Die Zahl derer, die damit nicht klarkam, war aber überschaubar (oder es fehlte am Mut, das zu ändern, was störte). Diejenigen, die sich trauten, waren neu entstandene demokratische Gruppierungen wie das „Neue Forum“ und neue oder entstehende Parteien, wie die Sozialdemokratische Partei in der DDR und Gruppierungen, aus denen später das Bündnis 90 entstehen sollte, also linksgrün versiffte Kirchenromatiker, wie man heute sagt.

Nachdem die die Eier gehabt hatten und sich auf die Straße getraut hatten, nahm die Zahl der Demonstranten allmählich zu. Gekippt is die Sache dann aber erst in Dresden, wo die posttraumtische Verbitterungsstörung dazu führte, daß 5000 Leute versuchten, den Bahnhof zu stürmen, um gewaltsam in die Züge mit den Prager Botschaftsflüchtlingen zu gelangen. Von da war es dann nur noch ein kurzer Weg zu "D-Moarg, D-Moarg" und "Hellmudd, Hellmudd"

Nun kommen die Zeiten wieder. Es dauert nicht mehr lange, da wehen die Banner "Je stärker der Sozialismus, desto sicherer der Frieden" wieder. Die Blockparteien, die ohne jeden Streit, der Vorsitzenden des ZKs der Einheitspartei SPCDU hinterherhecheln.

Eher friert die Hölle zu!

Es geht um die Freiheit. Wenn Entscheidungen gegen die Interessen der Mehrheit laufen, und ich sehe hier nicht Deutschland, sondern die Menschen von Hoyerswerda, Rostock und Chemnitz, dann ist mit "Antwort" zu rechnen.

Die Freiheit, Häuser anzustecken, Molotow-Cocktails zu werden und Menschen zu jagen und zu verprügeln, weil diese anders aussehen? Dazu Sieg-Heil zu brüllen?Und von welcher Mehrheit ist hier die Rede?

Stattdessen wird sie jedoch verboten und jeder der doch aktiv wird, diffamiert. Siehe Uwe Tellkamp, aus dessen Worten die Erklärung 2018 hervorging, die als Petition gespieltes oder einfach nur auf Dummheit beruhendes Unverständnis im Petitionsausschuss des Bundestages auslöste.

Weil hier ein typischjer Ossi sich offenbar durch Angst, Ressentiment und Wut den klaren Blick auf die Wirklichkeit verbaut hatte? Weil er eine Sammlung rechter Parolen und Dünkel ins Feld geführt hat? Uwe Tellkamp in hat seinem Buch schonungslos, radikal und illusionslos das Leben in der DDR dargestellt, mit ihrer Stasi-Atmosphäre und all ihren Sprelacart- und Wofasept- und Dederon-Depressionen. Und er ist ein Teil davon, mitsamt seiner eignenen posttraumatischen Verbitterungsstörung, diesem ur-ostdeutschen Gefühl dauernd und immer zu kurz zu kommen.

Im Gegensatz zu den Wessis, haben die Ossis schon einmal ein System gestürzt. Es gibt nicht die Ansicht, dass "Das war schon immer so!" und "Das war noch nie anders!" eine Option für die Zukunft ist.

Mmh, wir hatten ein '68 und konnten so manches aus unserer Vergangenheit aufarbeiten. Im Westen saß der Muff von 1000 Jahren primär unter den Talaren, im Osten findest Du ihn in jedem zweiten Wohnzimmer. Das ist das Problem

Es geht um die Teilhabe am deutschen Reichtum, der leider nicht in den Privatvermögen steckt. Dazu hat es unser Staat nie kommen lassen.

Welcher? Der aktuelle ist Teil eines Gesellschaftssystems namens Kapitalismus.

Stattdessen steckt er in den Ansprüchen an den Sozialstaat.

Nee, genau das passiert ja eben nicht! Hartz IV ist eine Riesensauerei, die die Umverteilung noch fördert, war damals aber leider notwendig, um die Wendefolgen mit den ganzen arbeitslosen Ossis irgendwie zu schultern.

Nun darf jeder berechtigte Befürchtungen haben, wenn Millionen Unqualifzierte kommen, dass der Gürtel enger zu schnallen ist. Besondern in der nächsten, gewaltig ausfallenden Krise.

1989 kamen auch Millionen Unqualifizierte.... Und wir mußten den Gürtel auch enger schnallen als Folge der Wiedervereinigung. Und Krisen hatten wir genug, Schwarzer Mittwoch, DotCom, Lehmann Brothers, Griechenland, ...

Der westdeutsche Grünenwähler hat sich meist auf merkwürdige Weise von den Konsquenzen seines politischen Handels entkoppelt. Die Weltoffenheit hat oft prompt ein Ende, wenn Wohnheime in gut situierten Gegenden angelegt werden sollten oder deren Kinder auf die Schulen dort gehen. Auch das spielt sich wieder regional ab, ohne großes Echo in den Medien.

Na, im Westen biste aber auch noch nicht so oft gewesen ....

Was allenthalben als Rechtsextremismus gebrandmarkt wird und verboten werden soll, ist der Kampf um die Teilhabe an dem hier selbst geschaffenen Wohlstand, der von wenigen, lebensfremden Individuen an die Welt verschenkt wird, ohne dass sie die Konsquenzen tragen müssen. Wer so polarisiert, der braucht sich über Hitlergrüße nicht wundern, sondern sollte damit rechnen.

Und da isser wieder, der kollektive, sozialistische Minderwertigkeitskomplex. Da wird was verschenkt - und ich krieg nichts ab!

Es ist so: Wer Politik für Minderheiten macht, wird von Minderheiten gewählt.

Die AfD zum Beispiel .....

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