https://de.wikipedia.org/wiki/Mollier-h-x-Diagramm
Ich gehe bei dieser Betrachtung von folgenden Anfangsgrößen aus:
Wohnung 50m², Deckenhöhe 2,40m, 26°C Taupunkt 20°C = 67% rLF.
In dieser Wohnung sind 140kg Luft enthalten und 2,04kg Wasser (14,6gWasser/kg Luft).
Luftdicht verschlossen.
Wenn ich in dieser Wohnung 0,28l Wasser versprühe oder über feuchte Tücher verdampfe erreiche ich 22°C und 100% rLF. (16,6g Wasser/kg Luft). Es wird also 4°C kühler.
Die gefährlichen 31° Taupunkt erreiche ich bei etwa 29g Wasser je Kg Luft. Das heist, ich muss 2L Wasser in dieser Wohnung verdunsten lassen um den Taupunkt von 20°C bis dahin anzuheben. Ohne externe Wärmezufuhr muss die Luft aber vorher 53°C gehabt haben - sonst reicht die Wärme nicht aus um das genannte Wasser zu verdunsten.
Das von Kachelmann genannte Risiko erreicht man also nur untern Extrembedingungen: Luftdichte Wohnung und hoher Wärmeeintrag von außen.
In dem o.g. Luftvolumen sind bei 400ppm (Volumen) 85g Kohlendioxid enthalten.
Laut Gestis-Datenbank beträgt der Arbeitsplatzgrenzwert nach TRGS900 9100mg/m³, physiologische Effekte sind ab 1000ppm möglich (Müdigkeit, Kopfschmerzen), kritisch wird es bei dauerhaft über 10000ppm.
Den CO2-Arbeitsplatzgrenzwert erreicht man in der o.g. Wohnung wenn man 1934g Kohlendioxid in der Luft hat. d.h. man muss zusätzlich 1849g CO2 ausatmen. Um dieses zu schaffen muss man 1260g trockene Kohlehydrate ( Nudeln, Knäckebrot) verdauen. Man kann aber auch 700g Speiseöl nehmen.
Um die von Kachelmann an die Wand gemalte Gefahr mit dem CO2 zu erreichen müssen also 2 Personen mehrere Tage ohne Lüften in der luftdichten Wohnung aushalten.
Ich glaube beide Szenarien erreicht kein Mensch freiwillig.
Da in Deuschland die niedrigste Temperatur nachts nur selten über 20°C sind ist der Taupunkt selten höher. Wer nachts lüftet und tags die Fenster schließt wird kaum riskante CO2 Werte und Luftfeuchtigkeit erreichen. Es sei denn, er raucht wie ein Schlot und kocht ohne Rücksicht auf Dampfentwicklung.