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  • Tachty D

37 Beiträge seit 28.12.2020

Viel kapiert, nix kapiert

Es stimmt schon, der Tod wird in westlichen Konsumgesellschaften ausgesperrt, verneint und verdrängt. Das hat Schmidt gut erkannt. Die Konsequenzen, die er daraus ableitet sind zum Teil haarsträubend.

Das Jahr 2021 wird möglicherweise als Jahr des Paradigmenwechels in die Geschichte eingehen und den Beginn des transhumanistischen Zeitalters einläuten.

Der Schlachtruf "jedes Leben ist gleich viel wert" im Kontext der Maßnahmen gegen die Verbreitung des sogenannten Coronavirus kaschiert eine Kampfansage an den Tod an sich.

Die Renaissance feierte das Leben, wir hingegen versinken in trostlosen, kriegsähnlichen Durchhalteparolen und zerstören nebenbei das Recht auf würdevolles Sterben im Kreise der Angehörigen, unzählige Existenzen, produzieren unmündige Vereinsamung der Alten, eine Generation verängstigter Kinder und unendlich große Kollateralschäden an der Psyche vieler Menschen und den wirklich Schwachen außerhalb der materiell reichen Gesellschaften. Dazu gibt es Tendenzen, die Demokratie durch Schnellgesetze und Druck auf die Richter des Landes zu schwächen.

Dass dieser brutale und zerstörerische "Schutzschirm" auch noch als "gut" und "solidarisch" in der Selbstwahrnehmung der Mehrheit der Menschen gesehen wird, rührt aus der Verachtung, die wir dem Tod mittlerweile entgegenbringen.

Es gibt keinen Glauben mehr daran, dass der Tod nicht das Ende sein könnte, wir haben alles zu verlieren, also müssen wir ihn "auf Teufel komm raus" kontrollieren und um jeden Preis aufhalten. Feiern reicht im 21. Jahrhundert nicht mehr, hier wird es todernst.

Man fühlt sich geradezu berufen in der eingenommenen Position der Kontrolle. Virologen rechnen Modelle und so wichtig Impfstoffe für gefährdete Menschen sein können, "Herdennimmunität" gibt es jetzt auch nur noch geimpft. Zu einem hohen Preis lockt der Pyrrhussieg über die Naturkatastrophe einer Virusepedemie.

Dieser Geist ist der Geist des Transhumanismus, dies ist der offensichtliche Beginn der neuen (nicht der ersten) materialistischen Religion, die an "die Wissenschaft" (die es freilich so wenig homogen gibt wie "das Volk" o.ä) als Gottesersatz glaubt, die glaubt, man könne mit Modellen und Berechnungen, mit Daten, Analysen, Technologie und Vakzinen den Tod besiegen. Der Zweck heiligt die Mittel.

Es ist ein alter Traum, und immer wieder wird ein faustischer Pakt eingegangen, um ihn zu erreichen. Die aktuelle "#zerocovid Bewegung" als Zweig dieser Religion wird erkennbar zunehmend radikal. Kritker dieses Ansatzes werden als Leugner oder sogar potenzielle Mörder diffamiert, alle Menschen sollen zwangsgeimpft werden, die Behandlung von Covid-19 erkrankten nur gläubigen "Sektenmitgliedern" gestattet werden.

Die Tyrannei der neuen gläubigen Atheisten hat gerade erst begonnen. Ich fürchte es wird in diesem Geist noch viel Zerstörung geben. Auch in China.

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