tbelau666 schrieb am 25.07.2022 16:04:
Auch D-Verstärker haben Endstufen. MWn nach wie vor als Halb-Brücke ausgelegt. Wenn man ne 200W "Tüte" dran hat, muß man so oder so die Leistung durchpumpen. Der Unterschied ist nur, daß man eben nur 200W durchpustet und nicht 250. Jeweils die Hälfte wg. Brücke natürlich.
Das Entscheidende ist aber, dass diese Halb- oder Vollbrücken quasi verlustfrei sind.
Die 2 bzw. 4 Transistoren sind ebtweder voll leitend oder voll sperrend. Sperrend haben sie quasi null Verluste, leitend sind die Verluste auch gering.
Klassische lineare Endstufen betreiben ihre Transistoren immer teilleitend. Da entsteht entsprechend viel Verlustleistung.
Und ja, ich würde die auch ablehnen. Der Tiefpaß am Ausgang und wenn es geht ne Frequenzweiche dahinter passen nicht zu "Hifi". Wenn ich am Eingang ne definierte Phasenlage hab, will ich die am Ausgang auch. Und zwischen Start und Ziel steht ein zusätzlich frequenzabhängig Phase verschiebender Filter. Das gibt durchaus Artefakte.
Ja, das kann man als Argument heranziehen, wenn man will...
Wobei klassische Lautsprecherboxen meist auch passive Frequenzweichen mit Hoch- und Tiefpässen haben. Und analoge Verstärker haben auch Gegenkopplungen, die die Phasenlage beeinflussen. Da stellt sich die gleiche Situation.
Der große Vorteil an Class D ist eben, dass man damit viel Leistung in wenig Bauraum und mit kleinen/ganz ohne Kühlkörpern erreicht.
Das größte Gegenargument wäre für mich, dass das zumeist analoge Eingangssignal "zerhackt" und in Impulse umgesetzt wird. Zudem gibt's noch eine PWM-Frequenz, die für Artefakte sorgen kann.
Hat was von der alten Energiesparlampen und LED vs Glühlampen Diskussion ;)