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  • SoShy

mehr als 1000 Beiträge seit 01.09.2018

Re: zu kurz

Okay, bitte entschuldigen Sie die Singularisierungen, die habe ich vorgenommen. Es ist mir allerdings nicht ganz klar was der Unterschied zwischen "der Kapitalist" und "Kapitalisten" ist, aber egal.

Die folgende Definition ist imho uneindeutig:

"Ein Kapitalist ist ein Mensch, der Kapital besitzt, also Geld, das er für seinen direkten Lebensunterhalt weder kurz- noch langfristig benötigt."

Ich dachte immer die Definition für die Kapitalisten sei eine andere. Ich dachte ein Kapitalist sei jemand der andere für sich arbeiten lässt, so dass er sein Kapital durch die Arbeit anderer mehren kann. Denn nur so würde aus Geld, Kapital.

Und dann haben sie in Ihrer Liste noch den Spekulanten.

Und da überkommt mich der Eindruck, es gibt für Sie nur diese beide Klassen, den Kapitalisten und den Spekulanten. Ich frage mich wo sie den Arbeiter oder Angestellten einordnen, der sich sein Einkommen durch abhängige Arbeit verdiente und der nun, zusammen mit seiner Frau das deutsche Median Haushaltsvermögen angespart hat. Also den kleinen Sparer, der zu wenig Geld hat um eine Immo zu kaufen.

Ist der nun Spekulant oder Kapitalist? Oder kommt es darauf an, wie er sein Geld anlegt? Und darf er die verschiedenen Sünden gegeneinander aufrechnen?
Also sagen wir, er hat in seinem bisherigen Leben in 20 Jahren 200.000 Euro vom Mehrwert, den er in abhängiger Arbeit erwirtschaftete, nicht erhalten. Die steckt der Kapitalist ein. Nun hat er von seinem Geld Aktien gekauft, die ihm eine Rendite von 5 % bringen. Sagen wir in 10 Jahren 25.000 Euro.

Bekommt der Arbeiter für seinen indirekten Unternehmerischen Gewinn eine marxistische Absolution, da er ja auf der Opferseite in 30 Jahren 300.000 verlor und auf der Täterseite nur 25.000 Euro zurück holen konnte?

Ist unser Arbeiter Spekulant?
Ist unser Arbeiter Kapitalist?

Ändert sich an Ihrer Einschätzung etwas, wenn der Arbeiter Aktien des Unternehmens erworben hat in dem er selbst tätig ist, er sich also wenigstens einen Teil, des ihm vom Unternehmer vorbehaltenen Mehrwertes, zurück holt?

Das würde mich alles interessieren, da ich gerne verstehen würde, wo Sie Grenzen ziehen. Im Voraus Danke.

Zu meiner kritischen Haltung gegenüber dem Staat.
In Finnland, Norwegen oder der Schweiz wäre ich weniger kritisch. Meine Kritik beruht auf den Verhältnissen in diesem Staat und meinen Erfahrungen die ich in meinem Leben gemacht habe. Ich glaube dem Staat mehr Macht zu geben ist eine schlechte Idee. Denn der Staat macht aktuell das, was ihm seine Lobbyisten und Experten sagen. Dem Volk hört er nicht mehr zu. Der Staat macht eine neoliberale Politik. Davon brauche ich weniger, nicht mehr.

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