> > Na und? Wenn die Unis massenweise Mittelklasse produzieren (und das
> > ist das eigentliche Problem), ist er vieleicht gerechtfertigt?
>
> Niveauabsenkung als Mittel zu Hebung des Niveaus?
Es geht mir um eine quantitative Reduzierung; nur weil man z.B. in
einem Fach die Studentenzahlen verdoppelt (wie in den 70`geschehen),
heisst das noch lange nicht, daß auch das Niveau steigt.
Bei einer Reduzierung der Studentenzahlen braucht das Niveau nicht zu
sinken, es könnte durch den gezielteren und pro Student höheren
Einsatz der Mittel sogar steigen.
Zum anderen braucht man für die Forschung nicht "massenhaft"
Studenten, sondern zahlenmäßig eher weniger, aber eben solche auf
hohem Niveau.
Die Industrie hingegen sucht zahlenmäßig weit mehr gut ausgebildete
Praktiker Entwickler, Konstrukteure, wie sie aus den Fachhochschulen
kommen.
> >
> > > Primär wird hier argumentiert, dass FHs billiger sind.
> >
> > Nun, das IST ein Argument.
>
> Das Problem besteht nur darin, dass die FHs ein beschränktes Angebot
> haben, und eben auch nicht das gleiche Wissen vermitteln - sie sind
> eben keine wissenschaftlichen Hochschulen
dazu nur - siehe oben:
Uni - eher wenige, aber hoch qualifizierte und mehr
forschungsmäßigausgerichtete Absolventen
FH - eher mehr Absolventen, auch gut qualifiziert, aber mehr mit
praktische/industrieller Ausrichtung
> > Kostet eher einen Haufen Geld, weil die Betroffenen nach dem Studium
> > nie einen produktiven Job finden, und dann - so oder so - den Staat
> > viel Geld kosten.
>
> Das stimmt allerdings so nicht - diese Leute kommen durchaus unter.
Du sagst es - sie kommen "irgenwie" unter - nur nicht in ihrem
studiertem Fach, oft weit unter ihrem Niveau.
Entweder beim Staat Staat für eher zweifelhafte Jobs, bei
Werbeagenturen & Co., oder gleich als Taxifahrer.
Oder sie schaffen sich ihre Jobs selbst: z.B. mit der Gründung eines
Vereins z. B. zur "Verhinderung der Diskriminierung hinterindischer
homosexueller schwangerer Asylbewerber", der dann natürlich
"gemeinnützig" ist, was bedeutet, man kann Spenden einsammeln und
Staatsknete beantragen (die dann von den dortigen
Geisteswissenschaftlern, man kennt sich vom Studium, bewilligt
werden).
> Es gibt einen Bedarf an Geisteswissenschaftlern,
Würde ich nie bestreiten - aber im Moment wird an den Unis weit über
Bedarf ausgebildet
> und das was man als
> Geisteswissenschaftler lernt kann man durchaus anderweitig verwenden
Durchaus möglich, wissenschaftlich zu arbeiten haben sie ja gelernt.
Aber dann hätte man vieleicht gleich das "anderweitige"
studieren/lernen sollen, für "kann man auch anderweitig verwenden"
sind Uni-Ausbildungen zu teuer.
> > Speziell bei Forschung ist Masse nicht KLasse. Die starke Ausrichtung
> > auf (spezielle) Geisteswissenschaften, die erheblich Ressourcen
> > verschlingt, ist ein genauso großes Problem.
>
> Das Problem wird man aber so nicht lösen können. Es gibt einen
> erheblichen Bedarf an Geisteswissenschaftlern,
1. Die allerwenigsten Geisteswissenschaftler kommen nach ihrem
Studium bei Universitäten unter - dafür werden viel zu viele, weit
über Bedarf ausgebildet.
> weil schon allein das
> System Universität am Laufen gehalten werden muss.
Hier hast du hast meinen Ansatz GENAU erfasst: Das ganze "System
Universität" ist viel zu groß bei den Geisteswissenschaften, ein sich
selbst beschäftigendes System mit übrigens wenig Ergebnissen.
> Irgendjemand muss
> nämlich die ganzen Lehrer ausbilden, und das sind dann eben besagte
> Geisteswissenschaftler.
> Abgesehen sind die Lehrstühle allein schon
> zur Lehrerausbildung notwendig, jeder Grundschullehrer braucht diese
> Leistungsnachweise, und jeder Gymnasiallehrer muss ein vertieftes
> Studium betreiben.
Das die Ausbildung von Lehrern viel zu theoretisch verkopft ist, und
Lehrer für den täglichen "Einsatz" in der Schule gerade bei den
"-oologie"- Studienfächern wenig brauchbares lernen, ist weder neu,
noch alleine meine Meinung.
Dies ist überhaupt keine Rechtfertigung für eine derartige Aufblähung
der Fächer Sozio-, Psycho-, und sonstiger -oologiefächer.
> Die Frage die sich für mich stellt ist eher: Haben wir nicht zuviele
> Universitäten, ist der Hochschulausbau zu sehr in die Breite
> gelaufen?
> Dadurch fehlt das Geld an den grossen Universitäten.
> Hätten nicht vielleicht Pädagogische Hochschulen gereicht, anstatt
> überall Universitäten mit einem breiten Fachangebot zu errichten?
Dies korreliert schon eher mit meinen Ansichten.
> Und fehlen vielleicht in DE Höhere Fachschulen, die eine berufliche
> Qualifikation zusammen mit der Hochschulreife vermitteln - und dem
> der will den Weg an die Universität ermöglichen.
Hier sehe ich weniger einen Mangel - wer will (und kann), hat ja
jederzeit die Möglichkeit, das Abitur abends nachzuholen, und dann
ist der Weg zur Uni frei - gibt doch kein Höchstalter für ein
Erststudium ... ?
> Was meinst Du eigentlich mit speziellen Geisteswissenschaften?
Ich hatte es oben schon angedeutet: Soziologie, Politologie,
Psychologie, auch Sozialpädagogik und ähnliche. Das sind immer noch
Massenfächer, obwohl sie in weiten Teilen wenig bis nichts bringen,
und in der Vergangenheit mit ihren "Forschungen" schwer daneben
lagen.
> Klar
> gibt es immer noch Orchideenfächer, die aber eigentlich nur an den
> ganz grossen Universitäten, und da gehören sie eben zu unserer
> Kultur.
> Literaturwissenschaften etc. sind aber zwingend erforderlich, weil
> man ja die Lehrer ausbilden muss!
Diese Fächer meinte ich nun gerade nicht; schon der Name
"Orchideenfächer" sagt, daß sie quantitativ eher klein sind, und
inhaltlich stimme ich hier mit dir überein.
> > ist das eigentliche Problem), ist er vieleicht gerechtfertigt?
>
> Niveauabsenkung als Mittel zu Hebung des Niveaus?
Es geht mir um eine quantitative Reduzierung; nur weil man z.B. in
einem Fach die Studentenzahlen verdoppelt (wie in den 70`geschehen),
heisst das noch lange nicht, daß auch das Niveau steigt.
Bei einer Reduzierung der Studentenzahlen braucht das Niveau nicht zu
sinken, es könnte durch den gezielteren und pro Student höheren
Einsatz der Mittel sogar steigen.
Zum anderen braucht man für die Forschung nicht "massenhaft"
Studenten, sondern zahlenmäßig eher weniger, aber eben solche auf
hohem Niveau.
Die Industrie hingegen sucht zahlenmäßig weit mehr gut ausgebildete
Praktiker Entwickler, Konstrukteure, wie sie aus den Fachhochschulen
kommen.
> >
> > > Primär wird hier argumentiert, dass FHs billiger sind.
> >
> > Nun, das IST ein Argument.
>
> Das Problem besteht nur darin, dass die FHs ein beschränktes Angebot
> haben, und eben auch nicht das gleiche Wissen vermitteln - sie sind
> eben keine wissenschaftlichen Hochschulen
dazu nur - siehe oben:
Uni - eher wenige, aber hoch qualifizierte und mehr
forschungsmäßigausgerichtete Absolventen
FH - eher mehr Absolventen, auch gut qualifiziert, aber mehr mit
praktische/industrieller Ausrichtung
> > Kostet eher einen Haufen Geld, weil die Betroffenen nach dem Studium
> > nie einen produktiven Job finden, und dann - so oder so - den Staat
> > viel Geld kosten.
>
> Das stimmt allerdings so nicht - diese Leute kommen durchaus unter.
Du sagst es - sie kommen "irgenwie" unter - nur nicht in ihrem
studiertem Fach, oft weit unter ihrem Niveau.
Entweder beim Staat Staat für eher zweifelhafte Jobs, bei
Werbeagenturen & Co., oder gleich als Taxifahrer.
Oder sie schaffen sich ihre Jobs selbst: z.B. mit der Gründung eines
Vereins z. B. zur "Verhinderung der Diskriminierung hinterindischer
homosexueller schwangerer Asylbewerber", der dann natürlich
"gemeinnützig" ist, was bedeutet, man kann Spenden einsammeln und
Staatsknete beantragen (die dann von den dortigen
Geisteswissenschaftlern, man kennt sich vom Studium, bewilligt
werden).
> Es gibt einen Bedarf an Geisteswissenschaftlern,
Würde ich nie bestreiten - aber im Moment wird an den Unis weit über
Bedarf ausgebildet
> und das was man als
> Geisteswissenschaftler lernt kann man durchaus anderweitig verwenden
Durchaus möglich, wissenschaftlich zu arbeiten haben sie ja gelernt.
Aber dann hätte man vieleicht gleich das "anderweitige"
studieren/lernen sollen, für "kann man auch anderweitig verwenden"
sind Uni-Ausbildungen zu teuer.
> > Speziell bei Forschung ist Masse nicht KLasse. Die starke Ausrichtung
> > auf (spezielle) Geisteswissenschaften, die erheblich Ressourcen
> > verschlingt, ist ein genauso großes Problem.
>
> Das Problem wird man aber so nicht lösen können. Es gibt einen
> erheblichen Bedarf an Geisteswissenschaftlern,
1. Die allerwenigsten Geisteswissenschaftler kommen nach ihrem
Studium bei Universitäten unter - dafür werden viel zu viele, weit
über Bedarf ausgebildet.
> weil schon allein das
> System Universität am Laufen gehalten werden muss.
Hier hast du hast meinen Ansatz GENAU erfasst: Das ganze "System
Universität" ist viel zu groß bei den Geisteswissenschaften, ein sich
selbst beschäftigendes System mit übrigens wenig Ergebnissen.
> Irgendjemand muss
> nämlich die ganzen Lehrer ausbilden, und das sind dann eben besagte
> Geisteswissenschaftler.
> Abgesehen sind die Lehrstühle allein schon
> zur Lehrerausbildung notwendig, jeder Grundschullehrer braucht diese
> Leistungsnachweise, und jeder Gymnasiallehrer muss ein vertieftes
> Studium betreiben.
Das die Ausbildung von Lehrern viel zu theoretisch verkopft ist, und
Lehrer für den täglichen "Einsatz" in der Schule gerade bei den
"-oologie"- Studienfächern wenig brauchbares lernen, ist weder neu,
noch alleine meine Meinung.
Dies ist überhaupt keine Rechtfertigung für eine derartige Aufblähung
der Fächer Sozio-, Psycho-, und sonstiger -oologiefächer.
> Die Frage die sich für mich stellt ist eher: Haben wir nicht zuviele
> Universitäten, ist der Hochschulausbau zu sehr in die Breite
> gelaufen?
> Dadurch fehlt das Geld an den grossen Universitäten.
> Hätten nicht vielleicht Pädagogische Hochschulen gereicht, anstatt
> überall Universitäten mit einem breiten Fachangebot zu errichten?
Dies korreliert schon eher mit meinen Ansichten.
> Und fehlen vielleicht in DE Höhere Fachschulen, die eine berufliche
> Qualifikation zusammen mit der Hochschulreife vermitteln - und dem
> der will den Weg an die Universität ermöglichen.
Hier sehe ich weniger einen Mangel - wer will (und kann), hat ja
jederzeit die Möglichkeit, das Abitur abends nachzuholen, und dann
ist der Weg zur Uni frei - gibt doch kein Höchstalter für ein
Erststudium ... ?
> Was meinst Du eigentlich mit speziellen Geisteswissenschaften?
Ich hatte es oben schon angedeutet: Soziologie, Politologie,
Psychologie, auch Sozialpädagogik und ähnliche. Das sind immer noch
Massenfächer, obwohl sie in weiten Teilen wenig bis nichts bringen,
und in der Vergangenheit mit ihren "Forschungen" schwer daneben
lagen.
> Klar
> gibt es immer noch Orchideenfächer, die aber eigentlich nur an den
> ganz grossen Universitäten, und da gehören sie eben zu unserer
> Kultur.
> Literaturwissenschaften etc. sind aber zwingend erforderlich, weil
> man ja die Lehrer ausbilden muss!
Diese Fächer meinte ich nun gerade nicht; schon der Name
"Orchideenfächer" sagt, daß sie quantitativ eher klein sind, und
inhaltlich stimme ich hier mit dir überein.