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430 Beiträge seit 07.01.2000

Hochschulausbau zur sehr in die Breite?

TecDoc schrieb am 3. Februar 2005 22:43

> > Ja, die FH macht eigentlich das, was der Bachelor soll, aber heute
> > wollen die FHs gleich ziehen mit den Unis und wollen, dass Abschlüsse
> > der FH voll gleichwertig sind.
>
> Beruflich sind die FHs das in gewisser Weise schon ... große Firmen
> wollen kaum noch Doktors & Co. mehr haben, da der Bedarf an Forschung
> zwar qualitativ hoch, aber quantitativ eher klein ist. Praktiker
> (Lehre) mit FH sind teilweise mehr gesucht.
>
> > Eigentlich ist das in D ein Angriff
> > auf die Unis.
>
> Na und? Wenn die Unis massenweise Mittelklasse produzieren (und das
> ist das eigentliche Problem), ist er vieleicht gerechtfertigt?

Niveauabsenkung als Mittel zu Hebung des Niveaus?


>
> > Primär wird hier argumentiert, dass FHs billiger sind.
>
> Nun, das IST ein Argument.

Das Problem besteht nur darin, dass die FHs ein beschränktes Angebot
haben, und eben auch nicht das gleiche Wissen vermitteln - sie sind
eben keine wissenschaftlichen Hochschulen und eine Mischung aus einer
Wissenschaftlichen Hochschule und einer Fachschule.

>
> > Im wesentlichen wohl, weil ja total übersehen wird, dass die Unis die
> > eigentliche Forschung hier im Land machen
>
> Unis machen Forschung? - ja, aber zum einen mit viel Mittelmaß, zum
> anderen in vielen Fächern, die dem Rest des Landes (und der Welt)
> keinen Blumentopf bringen.
> Es ist sicher ehrenhaft, wenn man bei der Aufarbeitung des
> Nationalsozialismus oder der Feminismusforschung Weltspitze ist, und
> bei der Juristenschwemme den USA nacheifern, aber das bringt keine
> müde Mark und keine einzigen neuen Job.

Stimmt zum Teil... hier werden in DE schon auf den Schulen die
Weichen falsch gestellt...

> Kostet eher einen Haufen Geld, weil die Betroffenen nach dem Studium
> nie einen produktiven Job finden, und dann - so oder so - den Staat
> viel Geld kosten.

Das stimmt allerdings so nicht - diese Leute kommen durchaus unter.
Es gibt einen Bedarf an Geisteswissenschaftlern, und das was man als
Geisteswissenschaftler lernt kann man durchaus anderweitig verwenden

>
> Zu viel Masse, zu viel Mittelmaß, völlig falsche Prioritäten - daran
> krankt das Bildungssystem.
>
> > und da erhöht die Kosten
> > gegenüber FHs, wo die Lehre eine größere Rolle spielt. Aber wozu
> > Forschung in D...
>
> Speziell bei Forschung ist Masse nicht KLasse. Die starke Ausrichtung
> auf (spezielle) Geisteswissenschaften, die erheblich Ressourcen
> verschlingt, ist ein genauso großes Problem.

Das Problem wird man aber so nicht lösen können. Es gibt einen
erheblichen Bedarf an Geisteswissenschaftlern, weil schon allein das
System Universität am Laufen gehalten werden muss. Irgendjemand muss
nämlich die ganzen Lehrer ausbilden, und das sind dann eben besagte
Geisteswissenschaftler. Abgesehen sind die Lehrstühle allein schon
zur Lehrerausbildung notwendig, jeder Grundschullehrer braucht diese
Leistungsnachweise, und jeder Gymnasiallehrer muss ein vertieftes
Studium betreiben.
Die Frage die sich für mich stellt ist eher: Haben wir nicht zuviele
Universitäten, ist der Hochschulausbau zu sehr in die Breite
gelaufen?
Dadurch fehlt das Geld an den grossen Universitäten.
Hätten nicht vielleicht Pädagogische Hochschulen gereicht, anstatt
überall Universitäten mit einem breiten Fachangebot zu errichten?

Und fehlen vielleicht in DE Höhere Fachschulen, die eine berufliche
Qualifikation zusammen mit der Hochschulreife vermitteln - und dem
der will den Weg an die Universität ermöglichen.


Was meinst Du eigentlich mit speziellen Geisteswissenschaften? Klar
gibt es immer noch Orchideenfächer, die aber eigentlich nur an den
ganz grossen Universitäten, und da gehören sie eben zu unserer
Kultur.
Literaturwissenschaften etc. sind aber zwingend erforderlich, weil
man ja die Lehrer ausbilden muss!



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