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  • Artur_B

mehr als 1000 Beiträge seit 09.09.2004

War das schon immer so ?

Es widerspricht ja niemand: diesen Typus Mensch sieht man
allenthalben, der kein anderes Ziel zu haben scheint, als ein dickes
Bankkonto, das ihn davor bewahrt, andere um Hilfe bitten zu müssen
und der (implizit) davon ausgeht, auch er müsse niemandem helfen.

Man erinnert sich aber an ganz anddere Zeiten, in denen die
Bourgeoisie den Zaster in Glanz umzuwandeln wusste: die Zeitgenossen
mit edlem Schmuck, Fahrzeugen und ausladender Architektur zu
beeindrucken, war doch nun 500 Jahre lang weit eher ihr Ziel. Aber
auch in der Politik findet sich die neue Kleinlichkeit wieder: Berlin
ist verschuldet, ergo muss es Opern und Museen schließen, der
neoliberale Sparzwang kennt keine Ausnahme. Dass hier der
Exportweltmeister etwas von seinen Erlösen in glitzernde Pracht
umsetzen könnte und nach bisherigen Maßstäben auch sollte, dieser
Gedanke scheint inzwischen völlig fremd zu sein.

Lasst uns Krämerseelen sein, ohne Umschweif und Zier, mehr an
Perspektive ist nicht mehr übriggeblieben in den "westlichen
Demokratien". Lohnt es denn, Mathematiker, Operndiva oder Philosoph
zu werden ? Ach wo, man macht sich bloß lächerlich. Rennfahrer oder
Fußballer geht noch, das ist aber schon die Spitze.

Der narzistisch auf seinem Geldsack hockende Einfaltspinsel ist die
Maxime unserer Zeit. An Trostlosigkeit nicht zu überbieten, ist es
kein Wunder dass sich eine Gegenbewegung bildet, leider in Form des
radikalen Islam. Die einzigen Nicht-Trostlosen in diesem Konzert sind
noch die Linken Südamerikas. Einen so komfortablen Platz in der
Weltgeschichte hatten die Linken in ihrer ganzen Geschichte noch nie.
Da lässt sich etwas draus machen.

Gruß Artur

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