Würde Bathon erwähnen, dass Protasewitsch ein militanter Rechtsradikaler ist, der auch schon im ukrainischen Asow-Regiment mitgekämpft und für dieses auch rekrutiert hat, kämen vielleicht eher Zweifel am Bild der unpolitischen Studentin auf.
Die westliche Wut über die weissrussische Aktion speist sich nicht nur aus dem Luftpiraterie-Akt selbst, sondern ist auch dem Umstand geschuldet, dass Protasewitsch trotz - oder wegen? - seiner politischen Inklination von interessierten Kreisen aufgebaut, geschult und finanziert wurde um als regime changer zu wirken. So hat er sich auch schon eine Woche in Washington aufgehalten, nach eigner Aussage 'die wichtigste seines Lebens', weil er da jede Menge wichtige Leute getroffen habe.
Offensichtlich wurde Lukaschenkos Entschlossenheit, gegen Feinde vorzugehen unterschätzt. Dass man ein Flugzeug umleiten kann, ist gerade für die Westler keine Neuigkeit.