In "junge Welt" wurde folgender Leserbrief abgedruckt. Bei näherer Betrachtung muss man zu dem Schluss kommen, dass vielleicht doch der Westen einen Anlass eher benötigte als Lukaschenko diesen Dissidenten. Sowohl bei Skripal, Navalny und auch jetzt benötigte doch eher der Westen ein prominentes Opfer zum Lostreten einer jeweils sehr umfangreichen und andauernden Kampagne. Doch Putin und Lukaschenko benötigten ihrerseits einen solchen Anlass und Skandal in keiner Weise.
Leserbrief von Martin Stuhlinger aus Pforzheim (27. Mai 2021 um 12:37 Uhr)
"Hier ein Link zur Präsidialverwaltung Weißrusslands mit den diesbezüglichen Aussagen von Lukaschenko zum Vorfall: president.gov.by/ru/events/vstrecha-s-parlamentariyami. Die Bombendrohung kam aus dem Ausland (Schweiz, aber das kann jeder Geheimdienst entsprechend faken) gleichzeitig auf den Flughäfen von Athen, Vilnius und Minsk an (könnte ein Journalist nachprüfen). Da das Flugzeug zu dieser Zeit im weißrussischen Luftraum war, wurden die Piloten über die Luftraumüberwachung in Minsk informiert (Standardvorgehen, der Funkverkehr ist inzwischen veröffentlicht). Als sie über den Sprengstoff berichteten, wollten weder Vilnius, wohin er flog, noch Warschau noch Lemberg oder Kiew das Flugzeug aufnehmen (auch diese Aussage wäre von Journalisten überprüfbar). Der Flugzeugkommandant hat eine Viertelstunde lang nachgedacht, sich mit seinen Chefs und mit den Mitarbeitern des Flughafens in Vilnius beraten (auch diese Aussage wäre von Journalisten überprüfbar). Nach all dem Nachdenken und den Telefonaten haben sie sich entschieden, in Minsk zu landen, als Vilnius nur noch 70 Kilometer entfernt war. Die weißrussische Seite habe nicht damit gerechnet, dass das Flugzeug sich für die Rückkehr entscheiden würde. Falls diese Aussagen Lukaschenkos zutreffen, sieht der Vorfall völlig anders aus als dargestellt: Möglicherweise haben die NATO-kontrollierten Staaten mit Bombendrohung und Landeverboten in Ausweichflughäfen sichergestellt, dass der Flieger in Minsk zwischenlanden musste, und haben damit die Verhaftung des erfolglosen Regime-Change Propagandisten bzw. Organisators Protasewitsch provoziert, um sie propagandistisch Ausschlachten zu können. Womöglich hatte Protasewitsch mit übertriebenen Forderungen sein Blatt überreizt und wurde auf geheimdienstlich elegante Art von den Regime-Change-Finanziers mit propagandistischem Nutzen entsorgt.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (28.05.2021 13:56).