Nein, Sie verwechseln "physikalisch/chemische" Voraussetzungen mit Ursache für eine willentliche Entscheidung, als wäre die "Akkumulation von Ladungsträgern zu einem Erregungspotential" die Begründung für eine Entscheidung, Handlung, etc.
Überprüfen Sie doch bitte Ihre Entscheidungen, einen Artikel zu lesen, sich kritische Gedanken darüber zu machen, den Beschluss sich einzuloggen und einen Kommentar zu schreiben. Das alles soll nun in "Ladungsträgern" und einer möglichen Erregung begründet sein?
Die Verlängerung, diese "Ursache" in noch andere, weiter davor liegende "gewisse Vorsysteme" zu schieben verlängert auch nur den fehlerhaften Gedanken Erklärungen von Willensentscheidungen außerhalb des Denkens finden zu wollen, in einem äußeren "Verursacher", der der Willensbetätigung entzogen ist.
"Erregungspotential", "Drang", "Trieb" sind solche Konstrukte, die nur das eine belegen sollen, dass nämlich, etwas zugespitzt gesagt, Entscheidungen gar keine Entscheidungen sind, jedenfalls nicht beruhend auf Gedanken, sondern begründet durch "Ursachen" außerhalb des Bewusstseins.
Diese bewusst gepflegte Weltfremdheit neben den tausend täglichen Entscheidungen, die man von anderen mitbekommt und auch selbst trifft, führt natürlich nicht zu einer Entschärfung der Interessenskollisionen in der Klassengesellschaft. Kaum einer würde sagen, mit der Mieterhöhung folgte mein Vermieter eben nur einem äußeren, womöglich unbewussten Drang, oder der Personal-Manager beim Freisetzen von Kostenfaktoren,etc. .
In solchen alltäglichen Fällen, weiß ja jeder, dass es sich um "Entscheidungen" handelt, die sich aus den entsprechenden Interessen begründen und nicht aus Ladungsträgern.
Das "Märchen" vom unfreien Willen macht aber dennoch Sinn, denn gerade in einer Klassengesellschaft, die dem Willen ungezählte Gesetze, Regeln, moralische Verhaltensnormen aufmacht, damit der sich in gebotener Weise frei-willig daran hält, ist es psychologisch sehr produktiv und publikumswirksam den ansonsten gelobhudelten "freien" Willen dann aber auch wieder zu entwerten, als "bloßen Trieb" z.B. in Frage zu stellen und bei Problemen in den gesellschaftlichen Gegensätzen zum persönlichen Problem zu erklären.
Darüber wie die Behandlung solcher "Dysfunktionalitäten" - von zuviel und unerwünschtem Willen - dann praktisch geht, psychologisch und pharmazeutisch, hat der Autor vor einigen Wochen einige Beschreibungen geliefert.
Und dass das Ganze, auch bei Haynes u.a., wie es sich für das Selbstverständnis gesellschaftlich nützlicher Wissenschaftler gehört, besonders unter dem Gesichtspunkt von Law & Order, bzw. Rechtsverstößen und Bestrafung, für relevant befunden wird, ist hier ja bereits mehrmals angeklungen und wird wohl im nächsten Teil genauer erläutert.