Arutha schrieb am 15.09.2024 12:03:
Was geht, entscheide der Markt.
Das ist zwar eine weit verbreitete Ansicht, aber so funktioniert es leider nicht. Es klingt auf den ersten Blick äußerst smart: Alles reguliert sich von selbst, ganz wunderbar. Stattdessen geht alles den Bach runter, wenn der Staat nicht regulierend eingreift. Denn dort, wo Menschen zusammenkommen, entsteht nicht automatisch ein "Markt", wo auf mehr oder weniger faire Art Interessen gegeneinander ausgehandelt werden, sondern es bilden sich ganz andere Strukturen: hierachische Dominanz, Austausch von Gefälligkeiten, Seilschaften, und so weiter. Auch für unser Wirtschaftsystem selbst, das ja das Vorbild für die idealistische Vorstellung des Marktprinzips in allen Lebenslagen ist, spielt der Markt nur eine Nebenrolle. Es ist kein Markt, sondern Kapitalismus. Mit segensreichem Wachstum und in Folge - so der Staat vernünftig reguliert - unverschämtem Wohlstand in der Breite, aber eben auch mit einer systembedingten Machtkonzentration (siehe Medienbranche, IT-Branche, Automobilbranche, usw.).
..und der hat entschieden das die E-autoinitiative und die Änderung der Energieversorgung eben nicht funktioniert.
Mit "Markt" geht das auch nicht. E-Autos haben für die meisten Konsumenten einen empfindlich reduzierten Nutzwert, und grüne Energie ist unterm Strich viel zu aufwändig, also zu teuer. Dennoch muss der Staat regulierend eingreifen, denn man kann den Planet ja nicht weiter aufheizen, bis keiner mehr auf ihm leben kann.
Das sagt erstmal nichts über die Ziele aus, zeigt aber das die Wege dahin in Deutschland ziemlich beschi..en waren. Schlechte Politik eben.
Was wäre denn dann "gute Politik"? Der Punkt ist doch: Die Nummer mit dem grünen Wachstum funktioniert nicht, was aber auch schon vorher klar war. Nun müsste die Politik mit einer unbequemen Botschaft rauskommen, nämlich: "Die Zeit des ungezügelten Wohlstands ist vorbei. Überleben auf diesem Planet kostet ab sofort was, und das leider nicht zu knapp". Sowas kann man aber eben nicht raushauen, wenn man gewählt werden will. That's the problem.
Richtig, Punktsieg für die AFD. hätte man aber auch durch gute Politik verhindern können.
Nein, denn es gibt nicht die gute Politik, die den Wohlstand hält und gleichzeitig die ökologischen Grenzen respektiert. Geht nicht.
Nach welchem Maßstab? Ach nach dem aktuell politischen? Im Internationalen Maßstab wären sie vermutlich noch nicht mal rechts... mehr liberal.
Netter Versuch, aber Blödsinn.
Ich behaupte mal, das die von dir bevorzugte Ausweitung der Geldmenge eine viel größere Endlichkeitskriese hervorruft wie alles andere.
Quatsch. Die Geldmenge darf sich ausweiten, so viel sie will, solange dem Mehr an Geld auch ein Mehr an Produktivität in Form von Waren und Dienstleistungen gegenübersteht. Im Kapitalismus ist das üblicherweise so, weil dort Kreditgeld überwiegend in Maschinen und deren Weiterentwicklung investiert wird, um effizienter zu produzieren und schlussendlich Gewinne daraus zu ziehen - weshalb das System ja auch so wunderbar funktioniert. Alle werden reicher, auch das Fußvolk, das immer krassere Gadgets sein eigen nennt - Sachen, die man vor wenigen Jahrzehnten nicht mal als Millionär hätte kaufen können. That's Capitalism, aber der muss eben immer weiter wachsen, was die Umwelt leider nicht mehr verträgt. Deshalb ist jetzt Feierabend.
Sie entwickelt sich mittlerweile zu größten Bedrohung westlicher Demokratien. Sie führt zur Blasenbildung, Ineffizienz, und durch den
Cantillon-Effekt zu einer immer schlimmeren Schere zwischen Arm und Reich.
Du hast den Kapitalismus nicht verstanden. Das ist schwierig, weil es das System ist, in dem du lebst.