spintronic schrieb am 15.09.2024 10:14:
architectus schrieb am 15.09.2024 01:02:
Alle diese "Werte" lösen keines der Probleme der Zukunft unserer Menschheit.
Ihre Aussage erscheint mit so nicht schlüssig, das ist meiner Ansicht nach eine faktenfreie Behauptung. Viele (aber nicht alle) der Probleme welche die Bürger heute als drängend ansehen sind Folgen der Geisteshaltung "No Borders No Nations", der sich aller spätestens im Jahr 2015 auch die CDU angeschlossen hatte und deren negativen Auswirkungen mittlerweile unübersehbar geworden sind. Die jüngsten Wahlergebnisse zeigen unzweifelhaft, dass sich viele ehemalige Unterstützer des einstmals populären Slogans eine andere Entwicklung gewünscht hätten. Aber jetzt ist die rosarote Brille weg und die viel beschworene Utopie hat sich selbst komplett entzaubert. Auch glaube ich zu erkennen, dass Sie unter einer konservativen Politik zu verstehen glauben, dass dies ein Zurück zur "Postkutsche" bedeute. Meines Erachtens ist das ebenso wenig konservativ, wie das Bestreben der Grünen nach einer Form der Landwirtschaft anno 1900.
Unter Konservativ verstehe ich die Bewahrung oder die Wiederherstellung einer gesellschaftlichen Ordnung, in einer Form wie wir sie früher, beispielsweise in den 1980er Jahren hatten - und damals ging es bei uns den Menschen unbestreitbar ganz erheblich besser. Ein Einkommen genügte, um eine Familie zu versorgen und wer arbeitete uns sparsam lebte konnte sich neben einem Familienurlaub auch eigenen Wohnraum leisten. Konservatives Denken beinhaltet auch die Kernelemente "erhalten" und "bewahren", folglich ist wahrhaft konservativ denkenden Menschen das Thema Umweltschutz, oder konservativer formuliert, die Bewahrung der Schöpfung, ein sehr ernsthaftes Anliegen.
Ja genau, deswegen palavert ja auch de Vorbeter Merz davon, dass man doch bestimmt noch zehn Jahre zeit hätte, sich irgendwann (am besten nach ihm) dann mal um sowa wie Hochwaserschutz zu kümmern. Due probierst hier den gleichen Trick wie die FDP, die auch immer pünktlich vor den Wahlen die Aspekte des "Liberals" entdeckt, von denen sie nach der Wahl 3,5 Jahre abseits des "wirtschaftsliberal" nix mehr wissen will
Der große Vorteil der Konservativen liegt darin, dass sie nicht wie die Linken einen "neuen Menschen" schaffen müssen, um ihr Ziel zu erreichen, sondern dass sie auf dem vorhandenen und soliden Fundament der Vergangenheit aufbauen können.
Joa, indem man Stillstand auf tillstand draufsetzt, holt man bestimmt irgendwelche Defizite de rletzten zwei Jahrzehnte auf. Einzuger Lichtblick: Der reale Kreis der "euch gehts doch eigentlich ganz gut"-Adressaten schwindet. Leider mit dem großen Schatten, dass sich jeder gerne zur Gewinnerseite zählen möchte und sich eine reale Position so schnell nicht eingesteht. Es glauben also weitaus meh, von Konervativ profitiert zu haben oder zu werden, als es tatsächlich der Fall ist.