Einige Hintergrundinfos wären schon angebracht.
Er schilderte, dass trotz extremer Knappheit die Sowjetunion Getreide exportiere, um sich so in sehr großer Menge Maschinen und Werkzeuge aus westlichen Ländern kaufen zu können. Insbesondere Deutschland, Großbritannien und die USA profitierten wirtschaftlich von diesen Im- und Exporten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Holodomor
Retrospektiv über deutsch-russ. Handelbsbeziehungen.
http://www.zeit.de/1955/27/handel-mit-der-sowjetunion
womit ich kein nix in keine Richtung schwingen möchte.
Bis 1927 hatte sich Stalin ideologisch mit seinem Konzept des "Sozialismus in _1_ Land" gegen Trotzkijs Weltrevolution-Idee durchgesetzt, die eine förmliche Einladung an die westlichen kapitalistischen Mächte gewesen wäre, in die UdSSR einzumarschieren.
Es folgte die Zeit des ersten sowjetischen Fünf-Jahresplans, die eine rasche Industrialisierung des Landes zum Ziel hatte. Unter Bedingungen der weitgehenden Isolation und auch ausdrücklich zum Ziel den neu enstandenen Staat verteidigungsfähig zu machen. Parteiintern ging man davon aus, dass der nächste imperialistische Krieg eher bald als fern ist. Die UdSSR hatte übrigens im Gegensatz zum zaristischen Reich eine Verteidigungsdoktrin. Nach WW2 gab es in der UdSSR auch die Anschauung, dass es ohne die rasche Industralisierung den Sieg gegen Nazi-Deutschalnd nicht gegeben hätte (obwohl berteits nach den ersten Kriegsmonaten ein beträchtlicher Teil der Industrie in okkupierten Gebieten lag).
Die Arbeiter in den rasch wachsenden Industriezentren brauchten was zu essen, zur Industrialiserung benötigten Güter gab es nur gegen Getreide. Das Land konnte im Gegensatz zu westlichen Ländern keine Kolonien ausbeuten. Stalin war ein skrupelloser Diktator, der wohl wie alle "großen Staatsmänner" nüchtern Zahlen kalkulierte. Bereits in den 20er gab es parteiintern Kritik, dass man die eigenen Bauern "ausbeutet".
Daneben gab es auch andere, landwirtschaftliche Faktoren. Die deutsch/eng. wiki-Artikel zu den angesprochenen Themen sind sowas von knapp.
Extrem formuliert, war es das Wert, für eine strahlende sozialistische Zukunft, den Hungertod vieler in Kauf zu nehmen. Kommt darauf an, wen man fragt. Macht es neinen Unterschied, für was, wegen was man stirbt. Kommt darauf an, wen man fragt. Wären weniger gestorben, auf die Welt gekommen, hätte es ein unabhängiges Land noch überhaupt gegeben, wenn die UdSSR noch 41 besiegt worden wäre. Die Fragen möcht ich mir lieber gar nicht erst stellen dadurch dass man erst gar nicht solche Bedingungen enstehen läßt.
Aber genug von vergangenen Weltkriegen. Die Geschehnisse gerade jetzt zu instrumentalisieren in eine Richtung, wo dann wömöglich wieder weltweit der bodycount zu rattern beginnt was hätte man schon davon.