Warum sind Wirtschaftsprofessoren im Laufe ihres Studiums noch nie in Kontakt mit Karl-Marx Büchern geraten, obwohl diese Bücher bis heute sehr gute und gesellschaftsorientierte Analysen unseres Wirtschaftssystems sind?
Warum weiss kaum jemand heute, dass in den 20iger Jahren in den USA Sozialisten und Kommunisten neben Kapitalisten friedlich koexistierten und angesehene Leute waren? Die Gesellschaft in den USA war bunt gemischt zu damaliger Zeit.
Wie kam es dazu dass dann Kriege geführt wurden gegen sozialistische und kommunistische Länder wie Vietnam, Kuba, ...? Ging wirklich eine militärische Bedrohung von diesen Ländern aus? Oder ging es um etwas anderes?
Ging es nicht vielmehr darum, den gesellschaftlichen Trend zu terminieren, die Wirtschaft in eine durch die Gesellschaft geleitete Wirtschaft zu überführen?
Warum wissen die meisten Menschen heute nicht, dass in den USA nach dem grossen Wirtschaftscrash in den 30igern die Superreichen mit 100% ab einem Jahresgehalt von heute umgerechnet 200k $ besteuert wurden und diese Steuer fast 30 Jahre lang existiert hat? Mit diesen ungeheuren Einnahmen hat man Millionen Jobs geschaffen und damit die Familien von den Strassen geholt und um einer Revolution aus dem Weg zu gehen.
Aber was viel wichtiger ist für heute: Das was damals geschah war falsch - denn man hat nach wie vor die superlative der besitzenden Kaste an der Spitze sitzen lassen - zwar hat man viel genommen von deren Einnahmen - sie verdienten aber nach wie vor das meiste von allen, weshalb diese hart daran bis heute arbeiten, dass eine ähnliche gesellschaftliche Entwicklung nicht wieder passiert! Daher investiert jeder Superreiche ca. 5% seiner Gewinne in Projekte und Dinge die zum Schutz seines Besitzes gut sind - daher auch die Invests in Sicherheitstechnologie usw. Man kann es nennen wie man will - es ist ein fataler Fehler sehr wenige sehr reiche Menschen über Wirtschaft, Politik, Idiologie, Entwicklung und Wissen bzw. Wissenschaft einen derartig grossen Einfluss haben zu lassen, wie es heute der Fall ist.
Man sollte diese Entwicklung sehr vorsichtig und unvoreingenommen anschauen und daraus seine Schlüsse ziehen. Übereilige emotionale Reaktion aus dem Unterbauch sollte man vermeiden (wer sich hier angesprochen fühlt sollte einmal schauen was der Backfire Effekt bedeutet). Hier ruhig, besonnen und offen zu analysieren wird immer schwieriger - eben wegen der grossen Invests zur Sicherung und zum Ausbau der Besitzzustände in das was wir denken sollen. Hier gibt es tonnenweise Beispiele der Art wie hier Einfluss genommen wird - so zum Beispiel gerade in Utah wo tatsächlich als aller erstes mal 2 Professoren den Studenten Schriften von Karl-Marx beibringen in den Vorlesungen - und schwups kommen die Koch Brothers und investieren 20 Mio. $ in ein uni-integriertes Wirtschaftsinstitut um derartige Idiologie zu unterwandern und zu terminieren.
Für mich gibt es hier eine tolle Möglichkeit einen Gegentrend zu starten: Demokratie am Arbeitsplatz! Wer nicht weiss worum es hier geht, sollte sich einmal anschauen was der Mondragon Konzern in Spanien so tut und warum in der Region Emilia Romagna in Italien so viele Worker-Coops vorhanden sind. Ausserdem findet man tonnenweise Infos darüber und auch aktuelles aus Forschung und Wirtschaft auf www.democracyatwork.info .