Derartige Bewältigungsstrategien überlegt sich ja jeder Täter, wenn er vor Gericht steht. Ist ganz natürlich und wird auch von deutschen Gerichten gerne so honoriert. Er wird alles tun, die Schuld und die Verantwortung von sich zu weisen und sie jemanden anderen umzuhängen. Sei es seinem Opfer, der Gesellschaft, einer schlimmen Kindheit oder einem bösen Verführer ala Hitler.
Als Opfer ist das schon schwieriger. Die könnten einiges von Hiob lernen. Die eigentliche Tragödie liegt aber darin, dass sie gar nichts an ihrem Zustand ändern wollen, sondern Zuhörer suchen. Gerade in solchen Situation, wie im seinerzeitigen Leningrad, fühlt sich jeder Überlebende schuldig. Er möchte vergessen, kann es aber nicht, weil er es denen, die es nicht überlebt haben schuldig ist, sich zu erinnern und ihre Geschichte weiterzutragen.
P.S.
Wer etwas darüber wissen will: Lena Muchina: Lenas Tagebuch.