Mein Großvater, der kurz vor Kriegsende noch eingezogen wurde, glücklicherweise in österreichische Gefangenschaft kam und überlebte ist seit 30 Jahren tot.
Mein Vater, der als FLAK-Helfer einen Gehörschaden davontrug, ist seit 20 Jahren tot.
Ich werde in 30 Jahren wohl ebenfalls tot sein...
Wieso sollte ich als deutscher Enkel eines Wehrmachtssoldaten eine Mitschuld haben?
Warum sollten sich meine Kinder schuldig fühlen für Verbrechen, die Generationen vor ihnen begangen wurden?
Warum sollen/müssen wir also nach all den Jahren und Jahrzehnten immer noch den Opfern der Verbrechen des Nationalsozialismus gedenken?
Die Antwort ist einfach: Es ist keine Frage der Schuld, sondern der Pflicht!
Wir, die heute Lebenden - mit wenigen Ausnahmen - kennen den Krieg nur noch vom Hörensagen oder bloß aus dem Geschichtsunterricht. Somit trägt niemand von uns mehr eine direkte oder indirekte Schuld oder Mitschuld an den grausamen Geschehnissen von damals.
Eine Kollektivschuld (aller Deutschen) ist juristisch irrelevant und moralisch fragwürdig, wie die Erbsünde. Was es aber zweifelsohne gibt, ist eine Kollektiverantwortung und -pflicht aller Deutschen diese Ereignisse niemals der Vergessenheit anheimfallen zu lassen!
Es gilt der Satz: „Wer die Geschichte vergißt, ist verdammt, sie zu wiederholen“.
Hüten wir uns also davor zu vergessen, was viele Kriegsheimkehrer ihren Kindern und Enkeln als Mahnung auf den Lebensweg gaben: „Nie wieder Krieg!“
Um nicht zu vergessen, dazu dient der heutige Gedenktag.
Aufgrund der derzeitigen internationalen Politik, scheint es mir dringlicher den je, alle Menschen und insbesondere unsere verantwortlichen deutschen Politiker nachdrücklich daran zu erinnern, daß Deutschland eine besondere historische Verantwortung hat. Mögen wir uns alle gemeinsam dieser großen Verantwortung bewußt und unserer Pflicht zu guten, dauerhaft freundschaftlichen deutsch-russische Beziehungen nachkommen!
Gut zu wissen, aber OT:
Mit der Aufspaltung der Wählerschaft durch das politische Parteiensystem können wir sie dazu bringen, ihre Energie für Kämpfe um Fragen aufzubrauchen, die keinerlei Bedeutung haben.
Montagu Norman, Gouverneur der Bank of England von 1920-1944, bei einer Ansprache vor der Bankiersvereinigung 1924 in New York