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  • DJ Holzbank

mehr als 1000 Beiträge seit 03.09.2011

Re: Gegenbeispiel: Stalingrad

zwi schrieb am 28.01.2019 14:32:

Wann wollt ihr endlich mal anfangen, die Produktionen der westlichen Kulturindustrie mit ein wenig mehr Skepsis zu konsumieren, anstatt euch auer Weltbild daraus zu bauen?

Das ist im Westen gar nicht so einfach, da genügt ein ausgesuchter Russe, der behauptet Stalin habe die Evakuierung aus Stalingrad und Leningrad verboten, und schon wird diese Behauptung mit Kusshand aufgenommen und verbreitet.

Das ist dann womöglich eine großzügige Interpretation des berühmten Befehls Nr. 227 vom 28. Juli 1942, der im postsowjetischen Raum auch als Befehl "Kein Schritt zurück" bekannt ist.

Dieser Befehl erging unmittelbar vor der Schlacht um Stalingrad und trug der Tatsache Rechnung, dass die Wehrmacht mittlerweile ein Gebiet im europäischen Teil der SU okkupiert hatte, ds von Leningrad bis zum Kaukasus reichte, in welchem über 50 Mio Menschen lebten, sich ein Großteil der Agrarproduktion befand, die Eisen- und Kohlevorkommen der Ukraine sowie etliche Industriebetriebe, die nicht evakuiert werden konnten.
Leningrad war als wichtiges Industriezentrum ebenfalls lahmgelegt, so der sowjetischen Verteidigungsindustrie im Großen und Ganzen nur noch die Industriezentren in Moskauer Raum, an der mittleren Wolga und im Südural blieben.

Die Rote Armee musste also ab diesem Moment tatsächlich die Stellung halten, sonst war der Krieg verloren. Genau deshalb hatte der Ausgang der Schlacht von Stalingrad eine so überragende Bedeutung (... und man kann davon ausgehen, dass dort jeder Soldat ein Gewehr hatte).

Es sind aber eben trotzdem Zivilisten aus dem Kampfgebiet evakuiert worden.

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