gib den Leuten einen übergeordneten ethischen Wert, vor dem sie buckeln müssen;
Das verstehst du also unter ethischen Werten....
Augenscheinlich gibts Klärungsbedarf.
Es gibt ethische Werte, die wir ab Kindergarten lernen: prügel dich nicht rum; lüg mir nicht ins Gesicht; teile deine Lollis gerecht auf dem Kindergeburtstag; etc. An denen ich nichts auszusetzen finde.
Und dann gibt einen Pseudo-Ethos aufgrund von Bedeutungsverschiebung. Beispiel: Geschlechtergerechtigkeit. Die „Gerechtigkeit“ (eigentlich was gutes) betrifft natürlicherweise nur natürliche Personen. Es gibt keine (Un-)Gerechtigkeit gegen Geschlechter, ebensowenig wie gegen Programmzeitschriften. Trotzdem wird uns über Gender Mainstreaming eine „geschlechtergerechte“ Vergewaltigung der deutschen Sprache untergejubelt.
Ein weiteres Beispiel zu solchem Pseudo-Ethos ist der Schuldkult aus den Kriegsverbrechen des 2. Weltkriegs: betrifft mich nicht mangels Sippenhaft unseres Rechtssystems. Es waren schreckliche Sachen – sicher – aber nicht von mir verursacht.
Was daran „Kult“ ist: ein erklecklicher Teil der Bevölkerung bezieht das auf sich persönlich. Beispielsweise du gerade in deiner Kommentar-Antwort. (Kein Vorwurf gegen dich, nichts liegt mir ferner.)
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.01.2019 20:49).