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  • E.Fritz

538 Beiträge seit 24.02.2012

Was tun ?

Die Situation ist klar.
Wer wie ich mehr als 6 Jahrzehnte auf dem Buckel hat, weiß, dass es einen Klimawandel gibt. Dass der industrielle Lebensstil (und die große Zahl der Menschen auf dem Planeten) daran einen wesentlichen Anteil hat, ist weitgehend unbestritten.

Jedoch bestimmen Nicht-Fachleute und auch Interessengruppen die Politik. Ergebnis sind ineffiziente und kontraproduktive Maßnahmen.

Der schlimmste Klimakiller sind Krieg und Rüstungsindustrie.
Das Ende der Friedenszeit mit Russland begann mit den Nato-Osterweiterungen.
Russland / die Sowjetunion hat sich schwer getan mit der Vorstellung, dass sich die Nato auf das Gebiet der DDR ausdehnen soll. Diesem Kompromiss hat die Sowjetunion/Russland jedoch unter großen Bedenken zugestimmt.
Überhaupt keine Vorstellung war vorhanden, von Erweiterung der Nato auf bald alle Länder Europas außer Russland. Es waren und sind auch nicht die Bevölkerungen Osteuropas, die die Nato-Aufnahme wollten, sondern die mit Hilfe des Westens groß gewordenen Eliten dieser Länder.
Gigantische Aufrüstungsmaßnahmen und Kriegsvorbereitungen gab es schon vor Jahren sowohl in Russland, wie auch in den westlichen und neu-westlichen Ländern.
Das alles hat die Aufmerksamkeit und das Geld vom überlebenswichtigen Klimaschutz abgezogen und dem anscheinend lukrativeren Geschäft der militärischen Drohungen, "Militäraktionen" und Kriege zugeführt.
Interessanter Weise sind immer Länder, die nicht dem westlichen Block zugehören, die aber reiche Vorkommen an Erdgas und Erdöl haben, Feinde der Demokratie, so wie es schon im Irak und in Syrien war.
Dass demgegenüber Saudi-Arabien so mit Samthandschuhen angefasst oder sogar militärisch unterstützt wird, ist doch schon sehr erstaunlich.

Jetzt tobt ein erbitterter Krieg in der Ukraine, einem Land mit 15 alten aber im Wesentlichen laufenden / bestückten Kernkraftwerksblöcken (und der schon katastrophalen Atomruine Tschernobyl). Schon vor daher ist es überaus verantwortungslos, in einen solchen Krieg hinein Waffen zu liefern, egal wer schuld ist am Krieg.

Die Summe der Bedrohungen durch diesen Krieg sind aktuell weit dramatischer, als der mangelnde Fortschritt bei der Umsetzung von Klimaschutzzielen in dem Ländchen Deutschland.
Ich hätte mir gewünscht, dass Franz Alt einmal dieses Thema aufgegriffen hätte.
Ich begreife nicht, dass die "Klimaschützer" davor die Augen so massiv und konsequent verschließen.
Waffenstillstand und Frieden in der Ukraine muss alleroberste Priorität haben, dann ein vernünftiger politischer Umgang der verschiedenen Länder miteinander und globale Abrüstungsbemühungen und Abrüstungserfolge, so wie zu Gorbatschows Zeiten.

Nun zum "Klimakillerland" Russland:
Dieses hat zwar massiv am Verkauf von fossilen Enegrieträgern verdient (und tut es auch jetzt noch) und trägt als Verkäufer zusammen mit den Käufern von Erdgas, Erdöl und Kohle ein hohes Maß an Verantwortung / Schuld.
Aber: Russland hat den menschengemachten Klimawandel nie bestritten und hat zumindest auf Forschungsseite international an Lösungsstrategien mitgewirkt. Es ist billig, eigentlich erbärmlich, diesbezüglich Russland zu verurteilen, aber mit anderen kriegerischen Ländern wie Saudi-Arabien, wieder auf gut Freund zu machen.
(Und wie friedliebend und klimaschützend sind denn unsere amerikanischen und britischen Freunde ?)

Nun gäbe es noch viel zu sagen zu Missständen, Änderungsbedarf und Chancen für deutlich mehr Klimaschutz aber unter Beachtung wichtigster Randbedingungen, wie insbes. ein stabiles Stromnetz.
3 Randbedingungen erwähne ich hier mal:
1.) Befreit die Ingenieure von zeitfressenden Nebensächlichkeiten, wertschätzt deren Meinung, lasst sie miteinander kommunizieren, kreative Lösungen entstehen nicht unter Druck, Überwachung und ideologischen Vorgaben. Es müssen abgestimmte Lösungen erarbeitet werden. Abschottung verursacht letztlich Chaos und Frust.
2.) Vorschriften müssen wesentlich vereinfacht werden, es kann nicht sein, dass niemand mehr wirklich durchblickt.
3.) Förderungen müssen (über längere Zeit) völlig umgestellt werden. Es kann nicht sein,
dass Leute (Endkunden) mit einem Wust von Anträgen konfrontiert werden.
Gefördert werden müssen Hersteller / Errichter, die erfolgreiche Klimaschutzmaßnahmen
zu einem günstigen Preis für den Kunden hin bekommen.
Erfolgreich heißt auch gut gebaut für die Instandhaltung, robust, leicht verständlich, gute Betriebsanleitung für die Gesamtanlage, ...
Das kann alles kunstruktiv weiter entwickelt werden, aber,
wenn uns unsere Regierung in einen weiter eskalierten Krieg durch Waffenlieferungen hinein schießen lässt (bisher im wesentlichen über die Leichen junger ukrainischer und russischer Männer, unsere junge Generation muss bisher nur die Kosten tragen), dann vergeht einem die Lust zum Nachdenken über "nachhaltigen Klimaschutz".

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