Re: China und Russland beweisen, es sind nicht die Unternehmen

Ich glaube es geht hier um eine andere Nuance:
Privatunternehmen fungieren als Diensteister in sensiblen Bereichen eines Staates. Die Judikative und Exekutive kauft sich Dienstleistungen von marktorienterten Akteuren, die nach einer anderen Logik agieren als es bspw. ein Staat tut, nämlich nach den Regeln der "freien" Marktwirtschaft. Damit entzieht sich der Staat jeglicher Schuld, wenn etwas in die Hose geht: "Palantir / XY ist verantwortlich, aber bezahlt deren Dienstleistungen mit Steuergeldern. Weiterhin ist nicht immer klar, ob diese Unternehmen auch wirklich Steuern abführen oder ob diese einfach auf irgendwelchen Offshorekonten landen.
Aufmerksame Leser von Cyberpunktdystopien haben vielleicht auch festgestellt, dass es keine gute Idee ist, Staatsgewalt, oder Teile davon, an international agierende Unternehmen auszulagern. Man läuft damit Gefahr, staatliche Machtmonpole oder auch die Entscheidungsgewalt von Bürgern an Akteure zu übergeben, die keinen demokratischen Kontrollmechanismen unterliegen und möglicherweise auch nicht unbedingt die Interessen eines einzelnen Staates verfolgen. (Ich möchte gar nicht damit anfangen, was für eine Scheißidee es war, kritische Infrastruktur und Wohnraum zu privatisieren...)
Du kannst sicher behaupten, dass diese Machtmonopole in Autokratien bei den jeweiligen Machthabern und deren Freunden liegen. In der Situation mit Palantir liegt das Machtmonpol eben bei einem Haufen lachender Anzüge und unterliegt dem Diktat der "freien" Marktiwrtschaft in der "normale" Bürger nur wenig Mitbestimmtungsrecht und Teilhabe besitzen.