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  • Leibniz

26 Beiträge seit 09.01.2023

Die verwöhnte Republik

Seit ihrem Bestehen hat diese Bundesrepublik ihre geistigen und Arbeitskräfte- Ressourcen auf Kosten anderer Länder aufgefüllt. Man brauchte sich keinen Kopf zu machen. Die geopolitische Lage der alten Bundesrepublik und ihre von den westlichen Siegermächten verordnete Aufgabe als Bollwerk gegen die drohende kommunistische Gefahr garantierten ihr einen stetigen Zufluss von ausländischer Intelligenz und Hilfsarbeitern. Mit der Anrechnung der in der NS-Zeit geleisteten Beamtenjahre und einer garantierten Wiedereinstellung als Beamte wurden die in der „SBZ“ verbliebenen „Ehemaligen“ zur Flucht animiert.
Bis zum Mauerbau 1961 wurden die in der DDR bestens ausgebildeten und der deutschen Sprache mächtigen Hoch- und Fachschul-Absolventen, Ärzte, Ingenieure systematisch abgeworben. Insbesondere aus den Elite-Bildungseinrichtungen, wie der TH Dresden, wanderten ganze Abschlussjahrgänge sofort nach den Erhalt ihres Diploms in den Westen ab. Zu Nulltarif kam der Westen zu bestens ausgebildeten und hochengagierten jungen Fachkräften. Nach dem Mauerbau war damit Schluss. Es wurden aber neue Schlupflöcher geschaffen, um fremdes Wissen zum Vorteil der BRD zu nutzen: Mit der am Boden liegenden Sowjetunion wurden Absprachen getroffen, durch die urdeutschen und bestimmten Akademikern aus der UdSSR eine Einreise in die BRD ermöglicht wurde. Wieder kamen hochgebildete und hochmotivierte Akademiker zum Nulltarif ins Land.
Mit der Wende wurden Großteile der im kapitalistischen Arbeitsmarkt unerfahrenen ostdeutschen Intelligenz unterbezahlt in die BRD-Wirtschaft integriert. Wieder ohne etwas für deren Ausbildung getan zu haben. Wissen zum Nulltarif.
Das hocheffektive DDR-Schulsystem wurde delegitimiert, obwohl es Ländern wie Finnland als Vorbild für das eigene Schulsystem diente. Dagegen wurde das eigene Bildungssystem, das aus 16 verschiedenen Unterbildungssystemen besteht, in den Himmel gehoben. Es hat aber den Praxistest nicht bestanden. Überall fehlen heute Fachkräfte. Nicht etwa, weil nicht genügend Menschenmaterial da wäre. Nein, sie fehlen, weil dieses Menschenmaterial in den Schulen nicht dazu ausgebildet wurde, die erforderlichen Anforderungen, die an Fachkräfte gestellt werden müssen, erfüllen zu können. Wer nur googeln kann, aber den Dreisatz oder Prozentrechnung nicht beherrscht, kann in dieser Gesellschaft nur „Karriere machen“, aber keinen nutzbringenden Platz in unserer Industriegesellschaft einnehmen.
Jetzt sollen die Lücken gefüllt werden, indem aus anderen Ländern die dort dringend benötigte Intelligenz abgeworben werden soll. Purer Neokolonialismus!

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