Der Wasserwirtschaftsverband habe sogar seinerzeit gegen die Kiesgrube geklagt, da Überschwemmungsflächen für die Erft verloren gingen. Doch der Kiesabbau wurde nach Bergrecht genehmigt, das der Ausbeutung von mineralischen Rohstoffen eine hohe Priorität einräumt. Umweltschutz und Anwohnerrechte haben da selten eine Chance.
Naja. Irgendjemand klagt immer dagegen. Bauern, Naturschutzverbände, Wasserwirtschaftsverbände, Bürgerinitiativen, etc. Ist bei Windrädern ja genauso.
Und Kies baut man in geologisch ehemaligen Flussbetten ab. Das allein erzeugt immer Streit und Skepsis. Eine vollgelaufene Kiesgrube auf einem ehemaligen Acker ist meist auch ökologisch alles andere, als ein Problem und ohnehin meist der Endzustand des ganzen Projekts. Da hat der Starkregen lediglich etwas die Zeit gerafft. Letztendlich hat die Kiesgrube in Richtung der anderen Ortschaften (z.B. Köttingen) auch noch Retentionsbecken gespielt.
Problematisch ist allein die Konstellation mit Nähe zur Siedlung. Die Burg Blessem (Ersterwähnung 1293) wird in den letzten 700 Jahren wenig Probleme mit der Erft allein gehabt haben. Wohin hätte da ohne Kiesgrube irgendwas an Erdmassen abrutschen sollen?