nihill schrieb am 25.08.2021 12:05:
Im Zweifel will es FFF Leuten wie Dir ermöglichen, mit noch mehr Ressourcen an Antworten zu arbeiten.
Bitte, erwarte von Jugendlichen keine Antworten.
Es reicht, wenn sie uns faulen Säcken Fragen stellen.
FFF war als Beispiel unpassend. Ich meinte damit:
*Niemand* hat eine Lösung!
Schaut man sich um, rennt jede Idee, von der man so ließt, in Probleme beim Hochskalieren:
* Da werden CO2-Abscheide-Anlagen gefeiert, die als Großanlagen ein paar Mio t schaffen.
* Jeden Tag wird ein neuer e-PKW vorgestellt.
* Offshore-Windkraft ist eine feine Sache. Aber: Siehe aktuelle Erkenntnisse zur gegenseitigen Abschattung.
* Solar auf jedem Dach? Das hielt ich früher für eine tolle Idee (bin großer Fan von Dezentralisierung/Risikostreuung). Aber: CO2-Verbrauch durch Herstellung ist höher als das Einsparpotential und die Anlage hält nur um die 20 Jahre. Oh - und wir bräuchten Speichertechnik dafür (mehr dazu unten).
* Riesige Solarflächen in Afrika: Evtl. schaffen wir damit genu CO2 einzusparen, um die Herstellung zu rechtfertigen (mehr Sonnenausbeute). Aber: Speichertechnik fehlt auch hier,
* Power-to-Gas: Die Wandlungsverluste sind sehr hoch und aktuell haben wir noch bei weitem nicht genug nachhaltig produzierten Strom für den direkten Verbrauch. Ausserdem: H2 laesst sich nicht wirklich gut speichern - das diffundiert überall durch.
* Atomkraft: Selbst wenn man Tailings-Entsorgung beim Bergbau, Endlagerproblematik, Proliferation, etc. außer Acht läßt: Uran ist endlich und die nötigen neuen Kraftwerke wären nicht schnell genug gebaut.
* Windkraft: Auch hier fehlt Speichertechnik. Ausserdem: Windkraft braucht Neodym und Deutschland ist nicht das einzige Land. Reicht das Metall? Was machen wir mit übertriebenen Ansprüchen ans Landschaftsbild? Die Mindestabstände sollten massiv eingedampft (und die Räder gemäß Sonnenstand und Schattenwurf auf Menschen abgeregelt) werden.
* Stromspeicher: Beste Möglichkeit wäre Wasser - Österreich hat sowas für kurzfristige Speicherung, jedoch würde das nicht ausreichen, den sommerlichen Solarstrom für den Winter zu verpacken. Ansonsten gibt's natürlich auch Flusszellen, Elon-Musk-Batterien, große Gewichte und Wasserfbefüllbare Kugeln - aber alles läßt sich nicht in benötigter Menge skalieren.
Natürlich gibt es jede Menge (teils sehr faszinierende) Ideen, aber ich komme auf kein schlüssiges Bild, wie alles so zusammengesetzt werden könnte, dass am Ende kein CO2 mehr rauskommt.
Tatsächlich ertappe ich mich in letzter Zeit dabei, der Kernfusion die Daumen zu drücken, das das rechtzeitig mehr Energie rauskommt als man reinsteckt.
LB